Das Viertel ist in die Debatte geraten, seit die Betreiber des NFF-Clubs im Zentrum und der Viertel-Kneipe „Eisen“auf Facebook ihre Besucher vor kriminellen Übergriffen im Umfeld ihrer Geschäfte gewarnt hatten.
Inzwischen sehen viele Viertel-Gastronomen die Lage entspannter. Dem Personal des „Wohnzimmers“ sind keine Vorfälle mit Gewalt bekannt. Als „eher ruhig“ bewertet auch Stefan Gräfe, Barchef im „Fehrfeld“, die Situation. Außer gelegentlichen Taschendiebstählen gebe es keine Probleme. Auch im „Rum Bumper’s“ am Bermuda-Derieck ist nur ein einzelner „Antanz“-Fall bekannt. Eine verstärkte Polizeipräsenz nehmen allerdings fast alle Gastronomen wahr.
Kein signifikanter Anstieg beim Straßenraub
Von einer Entspannung der Situation will die Polizei noch nicht sprechen. Immerhin: In den vergangenen Wochen sei „kein signifikanter Anstieg beim Straßenraub“ zu verzeichnen gewesen. Genaue Zahlen seien aber nicht verfügbar.
Um die Lage in den Griff zu bekommen, setzen die Beamten auf „verdeckte operative Maßnahmen“ an Brennpunkten wie dem Viertel. Ein Drittel der Vergehen ginge dort auf das Konto einer kleinen Gruppe unbegleiteter, minderjähriger Nordafrikaner. Seit Januar sei zudem eine spezielle Eingreifgruppe im Einsatz – deren Erfolg könnte aber erst mittelfristig bewertet werden.
Wunsch nach mehr zivilen Beamten
Trotzdem: Nicht alle Kneipenbetreiber sind mit der Sicherheitslage zufrieden. Babak Darabi, Betreiber des „Daheim“, erzählt: Ein Mitarbeiter sei zusammengeschlagen worden, ein Randalierer habe Darabi in die Brust gebissen, und Drogendealer nutzen angeblich sein Inventar zum Versteck ihrer Ware.Die Polizei sei zwar präsenter, aber er wünscht sich mehr zivile Beamte im Viertel. Von Andreas Sieler und Robin Eberhardt