Beauty, Bandit, Bailey, Barolo, Blanche und Bo halten Margitta Martens in diesen Tagen ganz schön in Atem. Jeder Tag beginnt für die Habenhauserin mit dem Griff zum Wischmob. Stubenrein sind die sechs kleinen Welpen, die seit vier Wochen bei ihr leben, nämlich noch nicht – insbesondere die vier Hundejungs tun sich noch schwer damit, das improvisierte Hundeklo zu finden.
Das Herz der Hobbyzüchterin haben die Welpen trotzdem längst erobert. Schließlich musste Margitta Martens ganz schön zittern, bevor die kleinen Golden Retriever das Licht der Welt erblickten. „Am 49. Tag der Schwangerschaft fing Athena plötzlich an zu hecheln“, erinnert sich ihr Frauchen. Mehrere Gespräche mit Experten ließen bei ihr die Alarmglocken schrillen. „Alle sagten: Das ist gefährlich. Die Hündin könnte ihre Welpen verlieren.“
Tierärzte wollten Welpen nicht per Kaiserschnitt holen
Ihr Tierarzt riet dazu, Athena nur noch für ihr Geschäft vor die Tür zu lassen, damit sie sich ansonsten schont. Denn: Ein Welpe hatte sich quer vor die anderen gelegt. „Athena hat zehn Tage lang gehechelt“, sagt die Hundezüchterin. Als sich die Situation verschärfte, suchte sie schließlich den tierärztlichen Notdienst auf, der sie sofort zur Tierklinik in Posthausen schickte.
Aber auch dort waren die Tierärzte unschlüssig, ob ein Kaiserschnitt tatsächlich die richtige Maßnahme ist. „Der Chefarzt hat schließlich entschieden, dass er am 59. Tag bei einer erstgebärenden Hündin keinen Kaiserschnitt vornimmt.“ Hundeschwangerschaften dauern normalerweise 63 bis 65 Tage.
Margitta Martens und Athena sollten 36 Stunden später wiederkommen. Zu Hause in Habenhausen erlebten die beiden die erste ruhige Nacht seit Tagen. „Athena hat wieder gefressen und war viel ruhiger. Und auch ich hab endlich mal geschlafen.“ Damit die trächtige Hündin nicht allein sein musste, machten es sich die beiden im Gästezimmer bequem. „Als ich am nächsten morgen um halb neun wach wurde, habe ich als erstes ein Fiepen gehört.“ Athena saß in ihrem Bett und hatte ihr erstes Hundebaby bereits allein geboren.
Welpe Barney musste eingeschläfert werden
Dann ging alles ganz schnell: Innerhalb von zwei Stunden waren sieben Welpen auf der Welt. „Ich habe Athena die Welpen hingehalten und sie hat die Nabelschnur durchgebissen“, erzählt Margitta Martens. Ein kleiner Welpe hat die ersten Lebenstage aber nicht erlebt. Barney kam zwar mit einem durchschnittlichen Gewicht zur Welt, hat aber anders als seine Geschwister von da an nur abgenommen.
„Nach einer Woche hat der Tierarzt gesagt, dass er innerhalb der nächsten 24 Stunden sterben würde.“ Martens entschied sich dafür, den kleinen Welpen einschläfern zu lassen.
Hunde sind schon verkauft
Alle anderen Kinder von Famous Golden Athena of Glory, wie Athena mit vollem Namen heißt, und dem Frankfurter Deckrüden Nice Sean Happy Company, sind aber wohlauf. Noch vier Wochen lang kann Margitta Martens mit ihnen schmusen und spielen.
Dann werden die kleinen geimpft, gechippt und von einer Zuchtwartin des Deutschen Rassehundeclubs begutachten und ziehen anschließend bei ihren neuen Besitzern ein. Ein kleiner Golden Retriever hat direkt in Habenhausen eine neue Familie gefunden. Andere haben einen etwas weiteren Weg vor sich, etwa nach Aurich, Buxtehude und Leipzig
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