Wenn ein Mann eine Frau spielt, die sich als Mann ausgibt – das zieht eine Menge Verwirrungen nach sich. Wenn nun alle Männer eigentlich Frauen sind und alle Frauen Männer, und die Hauptperson irgendwie beides, dann hat man die Zutaten für einem unterhaltsamen Abend: Die Komödie „Was ihr wollt“ feierte am Freitag in der Shakespeare Company Premiere – temporeich, witzig, berührend. Kurz: gelungen.
Unter der Regie von Ulrich Greb tobten sich die sechs Schauspieler so richtig aus, allen voran Michael Meyer als Viola/Cesario/Sebastian und Petra-Janina Schultz als Malvolio. Die Idee des konsequenten Geschlechtertausches (nur der Narr war, wer er tatsächlich war) war so simpel wie genial – hätten sich „echte Männer“ andauernd an die „Eier“ gepackt und die Hinterwäldler gegeben, wäre das vermutlich weitaus weniger komisch gewesen.
„Was ihr wollt“ endet nicht versöhnlich
Das Stück bot jedoch weit mehr als Schenkelklopfer und schräge Momente: Michael Meyer zeigte vor der als Zerrspiegel eingesetzten Leinwand viel von der Verletzlichkeit seiner Figuren und deren verstörender Suche nach der eigenen Identität. Auch das Ende kam längst nicht so versöhnlich wie bei Shakespeare daher, war in seiner Konsequenz für diese Interpretation allerdings viel logischer.
Mehr Infos zu dem Stück und Termine gibt’s bei shakespeare-company.com