Lencke Steiner im Video. Foto: Youtube Lencke Steiner im Video. Foto: Facebook
Erdogan Kritik

Lencke Steiner dichtet über Königreich Erdoganistan

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Die Reaktionen auf die Ermittlungen gegen Jan Böhmermann fallen in Bremen ziemlich verhalten aus. Nicht so bei der FDP: Die Fraktionschefin hat ein eigenes Gedicht über Erdogan geschrieben, das sie online vorträgt.

Lencke Steiners Gedicht ist ein kleiner Renner geworden: Schon 89.000 Aufrufe zählt das Video am Samstagmittag, das die Bremer FDP-Chefin Online in den Räumen der Bürgerschaft vorträgt und bei Facebook veröffentlichte. Es endet mit einem Knall, als Steiner ein Herz mit der Aufschrift „#freiheit“ an die Scheibe haut.

„Der Präsident Erdogan ist im Größenwahn: Er baut sich sein Königreich Erdoganistan. Vom Schloss in die freie Welt Diktiert er uns, was uns nicht gefällt“, textet Steiner in ihrem Werk. Und weiter gehts mit einem Seitenhieb auf Bundeskanzlerin Angela Merkel, die am Freitag erklärte, dass die Bundesregierungen Ermittlungen gegen Jan Böhmermann zustimme.

„Mutti, die hat leider nicht den Mut, doch Freiheit ist unser höchstes Gut. Ein trauriger Tag für all uns Freie“, so die Liberale. Dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan prophezeit sie den Fall: „Denn ich sag Euch voraus: Erdoganistan scheitert am eigenen Despoten, Denn Mut und Kraft ist freien Menschen gewogen. Diese Herausforderung, die werden wir zusammen meistern. Lasst uns Freiheit und Liebe an die Wände kleistern!“

„Meinungsfreiheit gilt universell“

Die FDP hat sich schon vergangene Woche, auf ihren Landesparteitag, für Jan Böhmermann ausgesprochen. „Was darf Satire? Alles. Meinungsfreiheit gilt universell“, ist der Antrag überschrieben, den die Liberalen verabschiedeten. Böhmermann selbst habe den Tweet dazu mit einem „Like“ versehen, berichtet Landesgeschäftsführer Tim Abitzsch.

Ansonsten fallen die Reaktionen aus Bremen zu der Angelegenheit ziemlich verhalten aus: Offizielle Mitteilungen erlaubt sich außer der FDP keine andere Partei in Bremen. Die Grünen folgen immerhin der Linie ihrer Bundespartei und kritisieren bei Facebook und twitter die Entscheidung der Kanzlerin, Strafverfolgung gegen Böhmermann zu ermöglichen.

Stehen SPD und CDU in Bremen hinter der Entscheidung?

Für die SPD twittert die Bürgerschaftsabgeordnete Antje Grotheer ein „Geht’s noch?“ und freut sich zumindest, dass der Paragraph, der spöttisch „Majestätsbeleidigung“ genannt wird, abgeschafft werden soll. Unbeachtet bleibt dagegen bei SPD und CDU auch ein Aufruf der Linken über twitter: Die Partei wollte wissen, ob die Landesverbände der beiden Parteien eigentlich hinter der Entscheidung der Bundesregierung stehen. Doch das verhallt im leeren Raum.

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