Doris Fuhrmann, Gabi Baumgart und Saskia Kamp organisieren die Flüchtlingsarbeit der AWO Delmenhorst Doris Fuhrmann, Gabi Baumgart und Saskia Kamp organisieren die Flüchtlingsarbeit der AWO Delmenhorst. Foto: Lürssen
Flüchtlinge

AWO bietet in Unterkünften Hilfe zur Selbsthilfe

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Der Aufbau der Flüchtlingsunterkünfte war für die Mitarbeiter der AWO in Delmenhorst echte Pionierarbeit. Inzwischen läuft vieles in geordneten Bahnen. Dennoch haben die Mitarbeiter weiterhin alle Hände voll zu tun.

„Es gibt keine Zeit zum Ausruhen“, meint  Gabi Baumgart, aktuell Einrichtungsleiterin der Kaserne West. Viele Mitarbeiter blieben über ihre Arbeitszeit hinaus in den Unterkünften. „Alle sind hoch engagiert. Es ist einfach eine Freude dort zu arbeiten.“ Von den Flüchtlingen bekomme man vielfach Rückmeldungen der Dankbarkeit.

Etwa 200 Personen betreut die Arbeiterwohlfahrt (AWO) auf dem Kasernengelände in Adelheide. Weitere 150 Flüchtlinge sind noch in der Turnhalle am Stubbenweg untergebracht, 90 in der Turnhalle an der Weverstraße.

Die Hallen an der Lessingstraße und an der Holbeinstraße sind momentan nicht belegt. Sie werden aber in Bereitschaft gehalten, sollte die Zahl der Asylsuchenden in den kommenden Wochen wieder ansteigen.

AWO betreibt Unterkünfte seit Oktober 2015

Als die Stadt im Oktober 2015 im Zuge der vom Land geforderten Amtshilfe innerhalb von 72 Stunden Räume für 100 Flüchtlinge schaffen musste, übernahm die AWO in Abstimmung mit den anderen Wohlfahrtsverbänden die Betreiberschaft. Das Deutsche Rote Kreuz kümmert sich um die Versorgung mit Essen und die Diakonie übernimmt abends die Essensausgabe.

„Erst war nur von ein oder zwei Turnhallen die Rede, dann waren es plötzlich vier“, erinnert sich Gabi Baumgart. Innerhalb von zwei Wochen musste die AWO rund 30 neue hauptamtliche Mitarbeiter einstellen. Diese kümmern sich seither um die Betreuung der Menschen in den Unterkünften.

Zunächst stand dabei neben der Grundversorgung der Ankommenden mit Essen, Kleidung und einem Dach über dem Kopf die Schaffung von Strukturen im Vordergrund. „Wir wussten überhaupt nicht, was auf uns zukommt und haben nur auf die Situation reagiert“, erinnert sich Saskia Kamp, Koordinatorin der Flüchtlingsarbeit der AWO.

Erste Aufgabe war es Strukturen zu schaffen

„Wir mussten erstmal eine Organisation entwickeln, wie wir was verteilen“, verdeutlicht sie. Die Bewohner der Unterkunft seien anfangs sehr unruhig gewesen, weil sie ständig fürchteten, etwas zu verpassen. „Es ging darum sie zu beruhigen und Strukturen zu schaffen“, so Kamp.

Inzwischen ist mehr Zeit für die pädagogische Arbeit. „Wir erklären ihnen, wie das Zusammenleben in Deutschland funktioniert, welche Rechte und Pflichten es hier gibt“, sagt Doris Fuhrmann, Kreisgeschäftsführerin der AWO. „Wir unterstützen sie bei ihren ersten Schritten.“

Unterstützung durch Ehrenamtliche

Dazu zählt auch, dass die Kinder den Weg in die Schule finden und dass sie Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket bekommen. Sie unterstützen die Flüchtlinge bei ihren Asylverfahren und vermitteln sie in Sprachkurse.

Darüber hinaus sind ehrenamtliche Kräfte im Einsatz. Etwa um die Bewohner bei Behördengängen und Arztbesuchen zu begleiten, Sprachunterricht durchzuführen für Menschen, denen keine geförderten Sprachkurse zustehen und für Freizeitaktivitäten.

„Wir machen Hilfe zur Selbsthilfe“, betont Roswitha Ahrens-Groth, Mitglied im AWO-Kreisvorstand. „Die Flüchtlinge sollen sich in Deutschland zurecht finden.“

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