Das Dach des Rathauses ist undicht, die Kupferscharen porös. Deswegen ist bereits vergangenes Jahr entschieden worden: Einzelne Repaturen reichen nicht aus, das Haupt des denkmalgeschützten Gebäudes muss vollständig erneuert werden.
Am Montag haben die Bauarbeiten dafür begonnen. Auf dem Grasmarkt und am Schoppensteel sind Materiallager aufgebaut worden, an beiden seitlichen Fassaden sowie an der Schauseite zum Marktplatz wird ein 18 Meter hohes Gerüst aufgestellt.
Baugerüst auch auf dem Rathausbalkon
Der Blick auf die Fassade sowie die Skulptur der Bremer Stadtmusikanten bleiben laut Senat dabei ebenso erhalten wie die Zugänge zum Ratskeller und zur Unteren Rathaushalle. Die Beflaggung des Rathauses erfolgt während der Bauzeit an drei temporär aufgestellten Flaggenmasten auf dem Grasmarkt.
Weil der Platz auf dem Marktplatz wegen der Straßenbahnschienen sehr knapp ist, wird das Baugerüst zum Teil auf den Rathausbalkonen errichtet. Auf dieser Plattform und mithilfe mobiler Gerüstteile werden die alten Kupferbahnen demontiert.
Im Anschluss können die neuen Kupferscharen an Ort und Stelle gebracht und miteinander verbunden werden. Die konservatorische Vorgehensweise sowie die Ausführung aller Arbeiten sind mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt.
Dach erst in 20 Jahren wieder grün
Die Kosten für die Dachsanierung liegen laut Senat bei rund 1,1 Mio. Euro. Sie werden aus dem Etat für laufende Baumaßnahmen von Immobilien Bremen finanziert. Ein Zuschuss aus dem Denkmalpflegeprogramm des Bundes wurde beantragt, die Entscheidung über die Höhe der Summe wird in Kürze erwartet.
Die Maßnahmen sollen im Oktober 2016 abgeschlossen sein. Die vertraute grüne Farbe des Kupferdachs wird sich aber nach einhelliger Expertenmeinung erst in rund 20 Jahren wieder den Betrachterinnen und Betrachtern bieten.
Was mit den „ausgedienten“ Kupferplatten geschieht wird noch entschieden. Die besterhaltenden und wiederverwertbaren Stücke werden für Reparaturarbeiten am Dach des Neuen Rathauses eingelagert. Für die übrigen Kupferteile werden unter Einbeziehung der vorhandenen Vorschläge aus der Bevölkerung Ideen für Souvenirs entwickelt.