Gewalt und Kriminalität in Bahnhöfen und Zügen gehen laut Sicherheitsbericht der Deutschen Bahn und der Bundespolizei weiter zurück. So verzeichne die Deutsche Bahn mit 530 Straftaten etwas weniger Delikte als im Vorjahr. Besonders stark seien die Rückgänge bei Vandalismus und Graffiti.
„Die Anstrengungen der letzten Jahre tragen Früchte. Mehr Präsenz von Sicherheitskräften und verstärkter Einsatz von Videotechnik an Hotspots zahlen sich aus und machen Züge und Bahnhöfe für unsere Kunden sicherer“, sagte DB-Sicherheitschef Hans-Hilmar Rischke.
Fahrkartenautomaten vier Mal weniger aufgebrochen
Besonders erfreulich sei der Rückgang bei Körperverletzungsdelikten: So registrierte die Bundespolizeidirektion Hannover, die für Niedersachsen, Bremen und Hamburg zuständig ist, einen Rückgang um vier Prozent auf rund 2.800 Fälle. Wie viele davon in Bremen stattgefunden haben, kann die Deutsche Bahn nicht sagen.
Bei Graffiti verzeichnete die DB in Niedersachsen einen ähnlich starken Rückgang deutlichen Rückgang auf rund 1.200 Taten (2014: 1.800). Erreicht worden sei dies durch Konzentration der Abstellorte für Fahrzeuge, mehr Streifen und gezielten Einsatz von Überwachungstechnik. Ob auch in Bremen weniger Züge angesprüht worden sind, geht aus den Zahlen nicht hervor.
Zahl der Buntmetalldiebstähle ist zurückgegangen
27 Mal versuchten Kriminelle in Niedersachsen und Bremen, Fahrausweisautomaten aufzubrechen, das waren vier Fälle weniger als im Vorjahr. Dabei entstand ein Sachstanden von mehreren 100.000 Euro, in den meisten Fällen gingen die Täter jedoch nur mit geringer, in der Hälfte der Fälle ohne Beute aus.
In Niedersachsen und Bremen habe es im vergangenen Jahr 134 Fälle von Buntmetalldiebstahl, knapp 20 mehr als 2014 (116 Fälle). Durch intensivere Bestreifung und verstärkte Markierung von Metallteilen mit künstlicher DNA will die DB gemeinsam mit der Bundespolizei weiter gegen die Taten vorgehen.
Geplante Videotechnik gibt Rätsel auf
Die Zahl der Hausfriedensbrüche gingen um rund 30 Prozent auf 330 Fälle weiter zurück (2014: 460). Damit diese „positiven Zahlen“ sich auch so weiter entwickeln, verrät die Deutsche Bahn in ihrem Bericht, dass es am Bremer Hauptbahnhof im Spätherbst eine neue Videotechnik geben soll. Darin enthalten seien auch neue Kameras. Wo und wie viele davon angebracht werden, will die Bahn aus Sicherheitsgründen nicht mitteilen.
Bundespolizei stellt Rückgang von Diebstählen fest
Die Bundespolizei Bremen begrüßt die technische Aufrüstung: „Das wird uns bei der Täterermittlung sehr helfen“, sagt Sprecher Holger Jureczko. Auch er bestätigt, dass die allgemeine Tendenz der Straftaten im Hauptbahnhof zurückgegangen ist.
„Wir hatten zwar im vergangenen Jahr einen Anstieg der Diebstahlsdelikte, zeitweilig waren das 100 Delikte im Monat“, sagt Jureczko. Seit Februar seien diese Zahlen aber zurückgegangen. Er führt das auf die zusätzliche Präsenz von Bundespolizei, Polizei und Sicherheitskräften der Bahn zurück.
Allerdings seien diese Diebstähle selten mit Gewalt verbunden gewesen. „Das waren die klassischen Tricks, wenn die Handtasche beim Einsteigen leicht geöffnet war oder ein Reisender im Zug eingeschlafen ist, haben die Täter zugeschnappt“, erklärt der Bundespolizist. „Gemessen an 120.000 Reisenden, die täglich den Bremer Hauptbahnhof passieren, will ich da nicht von Dramatik sprechen“, sagt Jureczko.