Das kleine weiße Torhaus kennt fast jeder Bremer, der schon einmal durch die Wallanlagen spaziert ist: Es liegt am Weg vom Präsident-Kennedy-Platz zur Bischofsnadel. Sechs Monate wurde dort gearbeitet, jetzt ist die Renovierung abgeschlossen.
Das Innenleben des Baus wurde durch Stahlträger verstärkt und der Anstrich ist auch neu, wie Immobilien Bremen, das öffentliche Unternehmen, das die Sanierung durchgeführt hat, am Freitag mitteilt. Nachdem sie Sanierung fertig ist, kann dort mit dem Abschluss eines Mietvertrags auch wieder ein Verkaufsstand für Backwaren eröffnet werden.
Die Standsicherheit des Torhauses war nicht gewährleistet
Ganz einfach war die Sanierung des kleinen Hauses aber nicht: „Den Ausschlag für die Baumaßnahme hatte ein kleiner Toilettenanbau auf der Rückseite des Gebäudes gegeben, der in den Wallgraben abzusacken drohte“, berichtet Immobilien Bremen.
Das Häuschen musste deshalb mitsamt Fundament abgerissen werden. Dabei wurde auch ein asbesthaltiges Abflussrohr entdeckt und unter Schutzmaßnahmen entfernt.
Im nächsten Schritt sollte die Toilette in das Torhaus integriert werden, was Umbauten im Innenraum erforderlich machte.Eine öffentliche Toilette kann in das Häuschen aber nicht eingebaut werden, dafür seien die Platzverhältnisse zu beengt, betont Peter Schulz von Immobilien Bremen.
Auch dieser Teil der Baumaßnahmen war nicht leicht: „Im Vorfeld stellte ein zu Rate gezogener Statiker jedoch fest, dass die Standsicherheit des Gebäudes nicht mehr gewährleistet war, weshalb der Einbau einer stützenden Konstruktion aus Stahlträgern und einer neuen Raumdecke erforderlich wurde.“
Darüber hinaus wurden die zwischenzeitlich trocken gelegten Wände frisch verputzt, neue elektrische Leitungen und Bodenfliesen verlegt und der Sanitärraum ausgestattet.
Spezieller Graffitischutz für das Torhaus
Die Sanierung wurde eng mit den Denkmalschützer abgesprochen, verspricht Immobilien Bremen. Kein Wunder, achtet das Amt doch streng auf die Wallanlagen und auf das 1838 nach einem Entwurf von Friedrich Moritz Stamm errichteten und seit 1848 als Laden genutzten Torhauses.
Bei der Sanierung wurde übrigens ein spezieller Graffitischutz aufgetragen, um das Häuschen künftig vor Schmierereien zu bewahren. Zudem wurde auf der Rückseite des Gebäudes eine Beleuchtungsanlage installiert, die Sprayer abschrecken soll. Für die Sanierung, die im Zuge der Baumaßnahme zwangsläufig immer umfangreicher ausfiel, müssen rund 75.000 Euro aufgewendet werden. Die Mittel stammen aus dem Etat für Bauunterhalt bei Immobilien Bremen.