Wer sich die Aufgabenliste ansieht, kann den Eindruck bekommen, dass in den nächsten Jahren an der Oberschule Roter Sand kein Stein auf dem anderen bleibt. Erneuerungsbedarf gibt es an jeder Ecke. Lediglich der Brandschutz ist erst 2012 auf den aktuellen Stand gebracht worden.
In der Schule laufen die Vorbereitungen für die größte Umbaumaßnahme der Schulgeschichte schon jetzt. Welche Klasse kann wohin ausweichen, wenn ihr Trakt renoviert wird? Wie werden während der Umbauphase fehlende Fachräume kompensiert? Und wann finden welche Arbeiten statt, damit sie den Unterricht so wenig wie möglich stören?
Im Sommer rücken die Baumaschinen an
Mit Fragen wie diesen beschäftigt sich gerade Schulleiter Holger Steen. Und auch ganz praktisch geht es in der Schule langsam zur Sache. „Wir entrümpeln rigoros“, sagt er. Allein neun Gitterbox-Paletten mit Elektronikschrott habe das Kollegium schon aussortiert, darunter defekte Fernseher und Tageslichtprojektoren. Wenn zu Beginn der Sommerferien die Baumaschinen anrücken, soll der Müll schon weg sein.
Sechs Bauabschnitte stehen der Oberschule bevor. Jeder dauert rund 15 Wochen, schätzt Steen. Und für jeden Bauabschnitt gibt es einen eigenen Umzugsplan. Verläuft alles nach Plan, ist seine Schule Ende 2018 baustellenfrei. Die Arbeiten beginnen damit, dass Lehrküche und Werkräume herausgerissen und durch provisorische Klassenzimmer ersetzt werden. Dort ziehen die Schüler vorübergehend ein, in deren Trakten gearbeitet wird.
„Saniert wird immer vom Erdgeschoss bis in die obere Etage“, erklärt Steen. Unter anderem muss nämlich die Fassade erneuert werden. Das heißt aber auch: Während der Bauphase stehen weder Lehrküche noch Werkräume zur Verfügung. „Da müssen wir kreativ werden“, kündigt der Schulleiter an. Auch die Sanierung der Toiletten sei „dringendst erforderlich“, sagt Steen. Ein alter Toilettenbereich fällt weg, um Platz für Differenzierungsräume, in denen in Kleingruppen gearbeitet werden kann, zu schaffen.
Die Energieeffizienz muss verbessert werden
Dafür gibt es neue Toiletten in einem fensterlosen Innenbereich des Schulgebäudes. Die Energieeffizienz muss dringend verbessert werden. „Bei den jetzigen Fassaden heizt man für den Stadtteil“, sagt Steen. Auch die Fenster seien uralt.
Weil für sie teilweise gar keine Ersatzteile mehr erhältlich waren, musste die Schule einige dauerhaft zuschrauben, damit sie nicht offenstehen. Abgerissen wird auch der Wintergarten, der einmal in Elternarbeit entstanden ist und heute noch Lehrern und Schülern als Raum zum Mittagessen dient.
Die Liste geht noch ewig so weiter: Das Hausmeisterbüro wird verlagert, das gleiche gilt für zwei Musikräume. Die Kunst- und Textilräume werden vergrößert, Klassenräume in Jahrgangshäusern neu geordnet und ein eigener Raum für die Schülerbibliothek geschaffen.
Rund 600 Schüler sind betroffen
Außerdem muss die Computertechnik auf den aktuellen Stand gebracht werden. „Das ist schon eine große Aufgabe, die wir alle meistern müssen“, sagt Schulleiter Steen.
Rund 600 Schüler und 60 bis 70 Mitarbeiter sind von den Arbeiten betroffen. „Aber die Sanierung wird den Gesamt-Charakter der Schule verbessern“, ist sich Steen sicher. Die Gesamtsanierung, zu der auch die Außenraumgestaltung gehört, schlägt mit rund elf Millionen Euro zu Buche. Darin enthalten sind noch nicht die Kosten für die Mensa, die bereits jetzt gebaut wird und nach den Sommerferien eröffnet werden soll.