„Man darf die Planung nicht nur den Architekten und Politikern überlassen, man muss auch die Bürger fragen“, zitierte Uwe A. Nullmeyer, Vorsitzender der Aufbaugemeinschaft Bremen, leicht abgewandelt den kürzlich verstorbenen ehemaligen Bremer Bürgermeister Koschnick.
Bei einer, von der Bürgerinitiative organisierten, Podiumsdiskussion mit dem Thema „Wachsende Stadt“ wurde Bremen Zukunftschancen analysiert. „Das Bild Bremens wird isch in den nächsten Jahren stark verändern“, so der Vorsitzende.
Weg von den Klassikern
„Junge Menschen finden Bremen nicht besonders attraktiv“, sagte Claudia Bernhard (Linke). Um die Stadt attraktiver für 20 bis 34-Jährige zu machen, forderte die Politikerin, die Wirtschaft zu modernisieren und „weg von den Klassikern Logistik, Automobil und Stahl“ zu kommen.
Auch Robert Bücking (Grüne) sieht Handlungsbedarf und will vor allem die Kreativwirtschaft stärken. „Nur eine Gesellschaft die wächst, kann Innovationen hervorbringen“, ergänzte der ehemalige Viertel-Bürgermeister und stellte fest, dass Bremen im Vergleich zu anderen Städten bescheiden wachsen würde. „Das Wachstum ist knapp über der Stagnation“, so Bücking.
Die Metropolregion würde wachsen, aber nur das Umland stellte Magnus Buhlert (FDP) fest und ergänzte: „Man muss vom nun vom Katastrophenmodus in den Normalmodus kommen.
Es gibt Defizite in der Verwaltung
„Ohne eine wachsende Gesellschaft ist ein Sozialstaat nicht finanzierbar“, sagte Jürgen Pohlmann, baupolitischer Sprecher der SPD.
Jörg Kastendiek (CDU) sieht große Chancen für die Hansestadt in der Wissenschaft. „Wachstum wird nur wissenschafts- und bildungsorientiert erfolgen“, sagte der CDU-Landesvorsitzende.
Alle Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass Bremen noch einiges aufzuholen hat und Pohlmann gab zu, dass „es Defizite in der Verwaltung gibt“ und fügten hinzu: „Wir müssen besser werden.“