Der Hafendienstleister Bremenports wird in der zweiten Jahreshälfte eine moderne Baggergutschute in Betrieb nehmen. Dann soll das vermutlich erste Arbeitsschiff eines europäischen Seehafens, das mit dem umweltfreundlichen Treibstoff Flüssigerdgas (LNG, Liquified Natural Gas) angetrieben wird, regelmäßig Hafenschlick abtransportieren.
Gestern ist das Schiff in einer Werft in Foxhol bei Groningen vom Stapel gelaufen. „Das ist ein wichtiger Tag für die Häfen in Bremerhaven und Bremen“, sagte Robert Howe, der technische Geschäftsführer von Bremenports, „Die Bremer Landesregierung und wir setzen auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Hafenbetrieb. Zu unserer Greenports-Strategie gehört auch das Ziel, die Emissionen der Schifffahrt vor Ort zu reduzieren.“ Deshalb, so Howe, werde die Flotte der Bremenports-Schiffe ökologisch modernisiert.
Der Antrieb muss noch eingebaut werden
Das 70,5 Meter lange und 10,5 Meter breite Schiff wird auf den Namen „Greenports 1“ getauft. Der Neubau sah nur entfernt nach einem Schiff aus, denn es lief ohne Aufbauten, Maschinen und anderen Anlagen vom Stapel. Die Antriebsanlage des 4,9 Millionen Euro teuren Schiffs muss erst noch beim Motorenhersteller getestet werden, bevor sie eingebaut werden kann. Bei den Tests geht es um die optimale Abstimmung zwischen verschiedenen Energieerzeugern (zwei Gasmotoren, ein Dieselmotor und ein Batteriepaket), dem Antrieb und der Bordelektronik.
Die Tanks für die Baggergutschute werden in Asien produziert und sollen, wenn alles planmäßig läuft, im Juni eingebaut werden. Auch das zukünftige Personal benötigt noch eine Schulung für den Betrieb von LNG Binnenschiffen.