Wirtschaftssenator Martin Günthner sieht keine Auswirkungen auf den Standort Bremenhaven. Foto: Schlie Wirtschaftssenator Martin Günthner sieht keine Auswirkungen auf den Standort Bremenhaven. Foto: Schlie
Windenergie-Bauer

Ambau: Gerät der Offshore-Standort ins Trudeln?

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Die Nachricht, dass der Anlagenbauer Ambau von Bremen-Vegesack nach Cuxhaven zieht, trifft den Bremer Norden. Der Wirtschaftssenator sieht aber zumindest keine Auswirkungen auf den Windenergie-Standort Bremerhaven.

Der Windkraftanlagen-Hersteller Ambau verlagert seine Produktion von Bremen-Vegesack nach Cuxhaven. Betroffen von dem Umzug sollen 150 Mitarbeiter sein, die im Bremer Norden tätig sind.

„Für den Standort Bremen-Nord eine sehr bedauerliche Entscheidung. Offensichtlich haben betriebswirtschaftliche Überlegung den Ausschlag gegeben, die Produktion nicht mehr an zwei Standorten zu durchzuführen, sondern an einem Standort zu konzentrieren“, sagt der Sprecher von Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD), Holger Bruns.

In Bremen liegt auch die Ambau-Verwaltung

Das Unternehmen stellt Fundamente und weitere Bauteile für Offshore-Windkraftanlagen her. In Cuxhaven hat das Unternehmen einen weiteren Standort mit derzeit 160 Mitarbeitern – und verfügt offenbar über größere Reserveflächen. In Bremen liegt die Verwaltung mit rund 60 Mitarbeitern – ob diese auch umzieht, ist unklar.

Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Jörg Kastendiek, meint dazu: „So nachvollziehbar die Umsiedlungs-Entscheidung von Ambau aus betrieblicher Sicht sein mag: Die erneute Abwanderung nach Cuxhaven scheint den Trend zu bestätigen, dass Bremen und Bremerhaven offensichtlich nicht die Standortbedingungen bieten können, die Unternehmen benötigen.“

Keine Reaktionsmöglichkeiten der Wirtschaftsförderung

Kastendieck sagt, er erwarte vom Wirtschaftssenator Auskunft darüber, ob dem Unternehmen geeignete Ersatzflächen innerhalb der Landesgrenzen Bremens angeboten wurden. Bruns meint dazu: „Leider hat das Unternehmen vorab keine Gespräche mit der Wirtschaftsförderung geführt, so dass wir hier auch keine Reaktionsmöglichkeiten hatten.“

Befürchtungen, dass jetzt der Offshore-Standort Bremerhaven unter Druck komme, weil sich nach Siemens ein zweites Unternehmen für Cuxhaven entscheide, weist man im Bremer Wirtschaftsressort zurück: „Für den Offshore Standort Bremerhaven sehen wir durch diese Entwicklung weder positive noch negative Auswirkungen“, hält Bruns fest.

Vorhandene Infrastruktur als Standortvorteil

In Cuxhaven begrüßt man die Entscheidung von Ambau. „Das erklärte Ziel der Offshorebetriebe, ist die Gesamtkosten zu senken, damit die produzierte Energie günstig bleibt“, so der Oberbürgermeister Ulrich Getsch (parteilos).

Deswegen begrüße er, dass Ambau aus betriebswirtschaftlichen Gründen an die Küste umzieht. „Unser Standortvorteil ist die bereits vorhandene Infrastruktur“, so Getsch. Das Gelände zeichne sich durch Platz, die direkte Lage zum seetiefen Gewässer und kurze Wege aus.

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