Mit einer Ausstellung in der Kundenhalle der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) möchten die hiesigen Imker auf dieses zunehmende Problem aufmerksam machen. Gleichermaßen möchten sie aber auch Garten- und Terrassenbesitzer für die emsigen Naturschützer, fleißigen Erntehelfer und summenden Honigproduzenten begeistern.
„Wer Bienen freundliche Blumen und Gewächse in seinem Garten anpflanzen möchte, kann sich auch bei den Gärtnern erkundigen. Die wissen oftmals, welche Pflanzen die Bienen gerne mögen“, erklärt Hannelore Kolaschnik, Schriftführerin im Delmenhorster Imkerverein. Das sei allerdings nicht immer so einfach wie es klingt, denn die hiesige Biene sei sehr wählerisch.
„Unsere Bienen gehen zum Beispiel nicht auf Lavendel, vielleicht weil er hier ursprünglich nicht heimisch ist“, erklärt Kolaschnik. Anders sei es bei den Bienen in Frankreich. „Dort summen die Lavendelfelder förmlich.“ Und auch die Rhododendren würde die hiesige Honigbiene, im Gegensatz zur Hummel, eher meiden. „Die Blüte ist ihr wahrscheinlich zu tief und nicht geheuer“, vermutet Kolaschnik.
Echte Bienen „im Gepäck“
Zusammen mit Jürgen Stöver, dem ersten Vorsitzenden des Vereins, wird sie in den nächsten Wochen immer dienstags, donnerstag und freitags für ein Paar Stunden in der LzO sein, um Interessenten mehr über die Honigbiene und die Imkerei vor Ort zu erzählen. Mit „im Gepäck“ haben die Verantwortlichen sogar echte Bienen, die ihrer Arbeit hinter einer Glasscheibe in einem belüfteten Wabenkasten nachgehen. „Abends nehme ich die Bienen natürlich immer wieder mit nach Hause“, sagt Jürgen Stöver und lacht. „Sie müssen ja schließlich auch ausfliegen, Nektar sammeln und abkoten können.“
Die 80 Imker in Delmenhorst und der Umgebung betreuen etwa 650 Bienenvölker, in der Blütezeit mit rund 20.000 sanftmütigen Honigbienen pro Volk. In einer Wabe können dann mitunter bis zu zwei Kilo Honig sein. Um den Nektar für 500 Gramm Honig zu sammeln, fliegen die Arbeitsbienen eines Volkes umgerechnet dreimal um die Erde. „Allerdings beträgt ihr Radius dabei nur etwa drei Kilometer“, betont die Schriftführerin. Umso mehr sei sie auf Gartenfreunde angewiesen, die aktiv mithelfen, den hiesigen Bienen etwas Gutes zu tun.
Die Ausstellung endet am 22. April.