Bernhard-Dieter Kaufmann und seine Mutter, Sigrun Kaufmann, würdigen den Gründer der Künstlerkolonie Worpswede, Fritz Mackensen, zu dessen 150. Geburtstag mit einer Jubiläumsausstellung im Museum am Modersohn-Haus. Foto: Möller Bernhard-Dieter Kaufmann und seine Mutter, Sigrun Kaufmann, würdigen den Gründer der Künstlerkolonie Worpswede, Fritz Mackensen, zu dessen 150. Geburtstag mit einer Jubiläumsausstellung im Museum am Modersohn-Haus. Foto: Möller
150. Geburtstag

Ehre dem Gründer der Worpsweder Künstlerkolonie

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Am 8. April wäre der Maler Fritz Mackensen 150 Jahre alt geworden, das Museum am Modersohn-Haus in der Hembergstraße widmet dem Gründer der Künstlerkolonie Worpswedes eine Jubiläumsausstellung.

Der Galerist Bernhard Kaufmann hatte schon seit den 1950er Jahren Bilder von Fritz Mackensen gekauft, seine Sammlung Alter Worpsweder Meister ist europaweit ein Begriff geworden. Schwiegertochter Sigrun und Enkel Bernhard-Dieter Kaufmann bewahren das Erbe in ihrem Museum am Modersohn-Haus. Mackensen brachte Ende des 19. Jahrhunderts namhafte Maler nach Worpswede, er selbst heimste bei Kunstausstellungen in ganz Europa „eine Goldmedaille nach der anderen ein“, sagt Erhard Kalina, in Worpswede arbeitender Maler und Vorsitzender des Bundes Bildender Künstler in Osterholz.

Mackensen brach mit der bis dahin gängigen akademischen Malart der Kaiserzeit, nur die Reichen und Mächtigen wurden bis dahin auf Leinwand ver­ewigt, und malte auch einfache Menschen, und zwar „ungeschönt, aber mit größter Empathie“, so der Mackensen-Forscher. Auf diese Weise entstanden auch berühmt gewordene Werke, wie der „Gottesdienst im Freien“ oder die „Trauernde Familie“.

Mackensen in der Künstlerkolonie auch umstritten

Mackensens ging noch in einer anderen Leidenschaft auf, von 1910 bis 1918 in der Leitung der Kunstakademie in Weimar. Dass er in den Jahren 1933/34 die „Nordische Kunsthochschule“ in Bremen aufbaute und seine Haltung zum Nationalsozialismus, 1937 trat er der NSDAP bei, wird im politischen und wissenschaftlichen Diskurs noch immer problematisiert, mag auch Grund dafür sein, dass das offizielle Worpswede seinen Ehrenbürger zu dessen 150. Geburtstag nicht weiter zu würdigen weiß. Erhard Kalina fordert, dass jede Generation das Recht habe, das Werk früherer Kunstschaffender neu zu bewerten, und setzt sich für eine intensive Mackensen-Forschung ein. „Mackensen hat noch in den 1940er Jahren dafür gesorgt, dass beispielsweise Bilder von Paula Modersohn-Becker ausgestellt werden konnten“, so Kalina.

Die Fritz-Mackensen-Ausstellung wird am Freitag, 8. April, um 18.30 Uhr im Museum am Modersohn-Haus, Hembergstraße 19, eröffnet und kann dort während der Öffnungszeiten noch bis Jahresende besichtigt werden.

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