Málaga hat sich rausgeputzt und setzt künftig auf Kultur: Die Altstadt wurde aufgefrischt, der Hafen auf Vordermann gebracht und Museen werden Schlag auf Schlag eröffnet.
Lange galt das andalusische Málaga „nur“ als Tor zur Costa del Sol, zu den Traumstränden von Torremolinos und Marbella sowie zu den „Weißen Dörfern“ im Hinterland.
Viele Touristen machten gleich einen Bogen um die etwas mehr als 500.000 Einwohner zählende Stadt, die noch vor knapp 15 Jahren tatsächlich auch keinen einladenden Eindruck bei den ankommenden Gästen hinterließ.
Málaga mit idealen Bedingungen für Tourismus
Es bestand Handlungsbedarf, schließlich bot die Metropole an der Sonnenküste mit ihrem ganzjährig milden Klima, der idealen Strandlage und der internationalen Anbindung durch den Flughafen viele Vorteile.
Die Málagueños legten im wahrsten Sinne des Wortes Hand an. Direkt am Hafen entstand mit dem „Palmenwald der Überraschungen“ („Palmeral de las Sorpresas“) eine neue Flaniermeile mit Ruhezonen, Spielplätzen und Grünanlagen – stets mit Blick auf das Meer und nur ein Steinwurf vom Zentrum entfernt. Auch die Altstadt mit ihren Kolonialbauten und den engen Gassen wurde „generalüberholt“.
Museo Picasso und blitzpolierte Oldtimer
Es hat sich viel getan im Stadtteil unterhalb der maurischen Festung Alcazaba. Hinzu kommt, dass im Altstadtbereich viele Straßen, wie die Einkaufsmeile Calle Larios, autofrei geworden sind.
Besucher müssen dennoch nicht auf schicke Schlitten und blitzblank polierten Chrom verzichten. PS- und Oldtimer-Liebhaber sollten daher unbedingt einen Besuch im Automobilmuseum einplanen, das in einer restaurierten Tabakfabrik untergebracht ist und eine exklusive Sammlung von Autos aus aller Welt beherbergt. Über neunzig Fahrzeuge veranschaulichen in zehn Ausstellungsräumen die ästhetische und technische Entwicklung des Automobils.
Málaga ist die Stadt der Museen. Eines ist dem wohl berühmtesten Sohn der Stadt gewidmet. Im Museo Picasso, das im Palacio de Buenavista in der Altstadt untergebracht ist, sind gegenwärtig 233 Werke von Pablo Picasso ausgestellt. Fans des andalusischen Malers und Bildhauers können auch dessen Geburtshaus besichtigen.
Gläserner „Kubus“ mit viel Kunst
Besucher sollten drei weitere Kultur-Höhepunkte auf dem Zettel haben. Im Museo Carmen Thyssen werden an die 230 Werke andalusischer Maler, hauptsächlich das 19. Jahrhunderts, ausgestellt. Mit einer Dependance an der Costa del Sol vertreten ist das Russische Museum Sankt Petersburg, in der rund 150 Werke gezeigt werden, darunter Landschaftsgemälde und Ikonen.
Ein Hingucker direkt neben dem Meer ist der im vergangenen Jahr eröffnete gläserne „Kubus“, in dem sich der erste Auslandssitz des Centre Pompidou befindet. Die ständige Sammlung umfasst rund 90 Werke zeitgenössischer Kunst aus dem Bestand des Pariser Museums. Dazu gesellt sich eine temporäre Ausstellung.
Spanische Tapas sind Pflicht
Trotz der „Museumsflut“, die Málaga mittlerweile für seine Besucher bereit hält, sollte man nicht versäumen, auch den anderen Sehenswürdigkeiten der Stadt, darunter die „einarmige“ Kathedrale, die beiden maurischen Burgen Gibralfaro und Alcazaba und den Markt Atarazanas Aufmerksamkeit zu schenken.
Zum Pflichtprogramm gehört es auch, in eine der vielen Tapas-Bars einzukehren, wo eine reiche Auswahl an kalten und warmen Häppchen auf den Tisch kommt.
Infos:
Unterkunft: Hotel Silken Puerta Málaga (vier Sterne) buchbar bei Neckermann-Reisen.
Flug: In der Sommersaison ab Bremen nach Málaga mit Ryanair.