Am heutigen Montag ereignete sich wieder ein Erdbeben im Landkreis. Für das beben vom April 2016 machte ein Bericht "sehr wahrscheinlich" die Erdgasförderung verantwortlich. Foto:av Seit 2011 wurden im Landkreis Verden schon mehrere leichte Erdbeben registriert, die wahrscheinlich in Zusammenhang mit der dortigen Erdgasförderung standen. Foto: av
Völkersen

Nach Erdbeben: DEA besichtigt die Schäden

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Das Erdbeben vom vergangenen Freitag war das bislang stärkste der Region und löste Reaktionen in der Politik, bei Bürgerinitiativen und bei der DEA aus. Wer einen Schaden erlitten hat, sollte diesen dokumentieren.

Der Niedersächsische Erdbebendienst (NED) vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) registrierte das Epizentrum des Bebens der Stärke 3,2 im Bereich des Erdgasfeldes Völkersen. Daher hält der NED auch einen Zusammenhang zwischen den Ereignissen und der Erdgasförderung für wahrscheinlich.

Nach Auskunft des Landesamtes habe es vor Beginn der Ergasförderung in dieser Region keine Erdbeben gegeben. Natürliche Beben würden sich zudem typischerweise in tieferen Regionen ereignen. Als Ursache für das Beben vom Wochenende käme eine „Druckabsenkung infolge der Erdgasproduktion in Betracht“, teilt LBEG-Sprecher Björn Völlmar mit.

SPD Verden sieht Trinkwasser in Gefahr

Unmittelbar nach dem Beben seien viele Anrufe besorgter Bürger bei der Polizei eingegangen, so Polizeisprecher Helge Cassens. Das LBEG stellte einen Fragebogen für Anwohner online, um die Auswirkungen des Bebens abschätzen zu können. Bis gestern meldeten sich 108 Anwohner, einige haben leichte Schäden an ihren Gebäuden angegeben.

Die SPD-Fraktion im Verdener Stadtrat bezieht in einem Schreiben Position gegen den Ausbau der Förderstätten und die Verpressung von Lagerstättenwasser und sieht durch letzteres auch das Trinkwasser der Region in Gefahr. Niemand könne sagen, „was bei einem Erdbeben in den Erdschichten mit den eingelagerten Abwässern passiert und welche Wege es dort dann nimmt“, so die Sozialdemokraten weiter.

CDU-Fraktion fordert Einstellung der Erdgasförderung

SPD-Stadtratsmitglied Carsten Hauschild prognostiziert weitere, stärkere Beben: „Hierfür sind die Steigerung der Fördervolumen und der Ausbau von Bohrstellen verantwortlich“.

„Es ist offensichtlich, dass das Erdbeben durch die örtliche Erdgasförderung ausgelöst wurde“, sagt auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt. Die Deutsche Erdöl AG (DEA), die das Erdgasfeld betreibt, müsse jetzt „Stellung beziehen und die Schäden an den zahlreichen Häusern unbürokratisch regulieren“ fordert er weiter. Die CDU-Kreistagsfraktion forderte die DEA gestern auf, die Erdgasförderung in der Region „in absehbarer Zeit einzustellen“.

Team der DEA nimmt erste Schäden auf

DEA-Sprecher Heinz Oberlach, sieht eine Wahrscheinlichkeit, dass die Erdgasförderung das Beben verursacht haben könnte, als „nicht von der Hand zu weisen“ an. Er merkt aber an, dass nie jemand in fünf Kilometern Tiefe dabei sei, wenn ein Erdstoß verursacht wird. Gestern Nachmittag teilte der Konzern dann öffentlich mit, dass er zu seiner Verantwortung stehe und die Schadensregulierung für durch den Erdstoß entstandene Schäden übernehme.

Bei Zweifeln an einem Zusammenhang zwischen Schäden und dem Beben müssten weitere Gutachten erfolgen. Ein Team der DEA sei bereits dabei, potenzielle Schäden zu besichtigen, um diese gegebenenfalls unbürokratisch zu regulieren.

BI setzt nach Erdbeben Infoveranstaltung für Betroffene an

Andreas Noltemeyer von der Bürgerinitiative (BI) „No Fracking im Erdgasfeld Völkersen“ weist Betroffene auf eine Infoveranstaltung am Montag, 9. Mai, 19.30 Uhr, im Gasthaus Klenke in Langwedel hin: Dort sollen Geschädigte des Bebens erfahren, wie sie sich zu verhalten haben.

Noltemeyer geht von vielen Schäden im Landkreis aus und empfiehlt Betroffenen vorab, Schäden mit Fotos zu dokumentieren und der DEA zu melden. Ein Formschreiben dafür soll bis zum Infoabend erstellt werden.

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