Kontrollen zum Jugendschutz: junge Frau neben Flaschen mit alkoholischen Getränken Alkohol bekommt nicht jedem und ist nicht für jedes Alter geeignet.. Foto: WR
Landkreis

In Verden wird Jugendschutz stärker kontrolliert

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Bei Festen und Veranstaltungen gehört vielerorts der Alkohol dazu. Dabei müssen die Veranstalter auch den Jugendschutz im Auge haben. Der Landkreis und die Polizei setzen neben Kontrollen auch auf Prävention.

Im vergangenen Jahr haben zehn Kontrollen im Landkreis Verden insgesamt 58 „Auffälligkeiten nach dem Jugendschutzgesetz“ ans Licht gebracht, teilt die Kreisverwaltung mit. Für das laufende Jahr sind 16 Jugendschutz-Kontrollen vorgesehen.

Ziel der Maßnahmen – die die Polizei, die Ordnungsämter und die Jugendschutzbeauftragte des Landkreises, Heike Nodorp, gemeinsam durchführen – ist es in erster Linie, Jugendliche von unzulässigem Alkoholkonsum abzuhalten. Aber auch das Rauchen oder der Konsum von E-Zigaretten und E-Shishas ist bei Jugendlichen nicht unbeliebt.

Kontrollen beim Tanz in den Mai stehen bevor

Kontrollen sollen beispielsweise demnächst bei den bevorstehenden Veranstaltungen zum Tanz in den Mai stattfinden, auch auf der Verdener Domweih oder den großen Herbstmärkten soll kontrolliert werden. Zudem stehen kleinere Veranstaltungen wie Schützen- und Erntefeste im Fokus.

Geplant und Abgestimmt werden die Überprüfungen vom Arbeitskreis Jugendschutz, die Federführung hat der Fachdienst Jugend und Familie des Landkreises. „Wir wollen gemeinsam Präsenz zeigen und insbesondere die außerhalb der Familie stehenden Erwachsenen, wie Gewerbetreibende und Veranstalter, in die Pflicht nehmen“, so Fachdienstleiter Peter Genée. „Allen sollte klar sein, dass Verstöße auch Konsequenzen haben werden“.

„Jugendliche sollen mit Spaß an den Festen teilnehmen“

Ähnlich äußert sich Nodorp: „Um die Jugendlichen zu schützen, müssen alle an einem Strang ziehen“, sagt die Jugendschutzbeauftragte, die die Vernetzung aller Beteiligten sehr positiv bewertet. „Die Jugendlichen sollen mit Spaß an den Festen teilnehmen, aber Alkoholmissbrauch oder Koma-Trinken werden wir nicht dulden.“

Wenn ein Heranwachsender über die Stränge schlägt, gibt es meist direkt eine Belehrung von Heike Nodorp. Hinzu kommt in der Regel ein Anruf durch die Polizei bei den Eltern. In den meisten Fällen sei das „schon ein Brett“, so Helge Cassens, Sprecher der Polizeiinspektion Verden/Osterholz, wenn die Polizei wegen dem betrunkenen Zögling anruft.

Wertschätzung der Prävention

In der Konsequenz sei dies häufig unangenehmer als ein Bußgeld – zu dem es gelegentlich auch komme. Freiwillige Beratungstermine, welche die Eltern daraufhin  erhalten, würden häufig nicht wahrgenommen, so Nodorp.

Den Alkohol würden die Minderjährigen oft von älteren Freunden erhalten – der Fehler liege seltener bei den Veranstaltern, so Nodorp. Neben den Kontrollen legt die Jugendschutzbeauftragte auch Wert auf Prävention und Beratung: „Ich fahre viel raus und berate Veranstalter“, sagt sie, „Die Anfragen werden immer mehr.“

Weniger Jugendliche in Kliniken eingeliefert

In der Prävention sieht auch Cassens ein wertvolles Mittel. „Wir erleichtern uns die Arbeit, wenn wir Straftaten verhindern.“ Damit wolle man langfristig einen Bewusstseinswandel erwirken. Nodorp geht mit der Aufklärungsarbeit auch an Schulen im Landkreis und erreichte auf diesem Wege im vergangenen Jahr 1.200 Schüler.

Eine positive Entwicklung zeigt die Auswertung der Daten der Krankenhäuser in der Region. Insbesondere bei den 15- bis 17-Jährigen ist die Zahl der Einlieferungen nach Alkoholmissbrauch im vergangenen Jahr leicht rückläufig gewesen.

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