Gestern wurde zu einem großen, gemeinsamen Frühstück der Flüchtlingshilfe ins Hamberger Gemeindehaus eingeladen. „Zuerst waren wir zu Viert“, erinnert sich Karin Kock. Schnell wuchs die Gruppe, jeden Mittwoch, und das seit einem Jahr, sorgt die Frau des Samtgemeindebürgermeisters zusammen mit Astrid Brauns, Christina Riegert, Renate Rück und Waltraud Wenzel fürs „Café International“. Im Gemeindehaus neben der St.-Cosmae-&-Damiani-Kirche kommen sie mit Neu-Hambergern, nämlich Menschen, die dort Zuflucht vor Krieg und Not gefunden haben, zusammen.
195 Neuankömmlinge leben in der Samtgemeinde. „Am Anfang herrschte Skepsis“, erinnert sich Karin Kock, vor allem, weil die Einladung zum Gespräch ins Gemeindehaus führte. „Da mussten wir einigen erklären, dass wir nicht die Kirche sind“, sagt Karin Kock.
Flüchtlingshilfe kommt bei Betroffenen gut an
Mittlerweile haben sich die Berührungsängste gelegt, die Treffen immer mittwochs ab 15 Uhr dienen dem Erfahrungsaustausch und es werden „kleine Probleme“ erledigt. Jemand, der ein Fahrrad sucht, bekommt Kontakt zur Fahrradreparturgruppe, jemand der zum Arzt oder zum Amt muss, einen Paten vermittelt. „Dafür haben wir noch Bedarf, wir benötigen Begleitpersonen, wenn wichtige Wege erledigt werden müssen“, sagt Astrid Brauns.
Verständigung ist schon viel besser geworden
Ganz am Anfang hatten sich die Initiatorinnen des Café International noch die Einladungen für die Treffen in verschiedenen Sprachen auf Zettel schreiben lassen und diese übergeben. Mittlerweile ist die Verständigung schon viel besser geworden. Astrid Brauns ist froh, dass Andrea Littek in Hambergen die Sprachlernangebote der Volkshochschule mit einem eigenen wöchentlichen Angebot ergänzt. „Diejenigen, die schon fast ein Jahr hier sind, können sich schon sehr gut verständigen“, freut sich die Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache.
„Die Integration ist noch das Problem“, so Gerd Brauns, Bürgermeister der Gemeinde Hambergen. Vergangene Woche hatte seine SPD zum Dorfputz aufgerufen, „da haben auch sieben Flüchtlinge mitgeholfen“, erzählt Brauns. Besonders aus den Reihen der männlichen Flüchtlinge gebe es ein großes Bedürfnis, für die Hilfsbereitschaft, von der sie profitieren, „etwas zurückgeben zu können“.