Mit einem gewissen zeitlichen Abstand kann man rund um die Heidehölle in Schwanewede schon wieder lachen. Eigentlich war am Sonnabend alles angerichtet für ein besonderes Handballfest. Knapp 500 Zuschauer sorgten für die richtige Atmosphäre im Final Four des Pokals der Verbände Niedersachen/Bremen, bei dem die „Schwäne“ das ertse Halbfinale mit 20:19 gegen den favorisierten MTV Braunschweig völlig verdient für sich entschieden.
Unfreiwillige Motivation aus Braunschweig
„Die Braunschweiger haben uns motivationstechnisch einen ordentlichen Gefallen getan“, erklärte Routinier Matthias Ruckh nach dem Spiel mit einem Augenzwinkern. Denn noch am gleichen Tag erschien auf der Website eines regionalen Nachrichtenmagazins ein Interview mit dem Braunschweiger Rückraumspieler Carl-Phillip Seekamp. Auf die Frage, wie das Team aus der Oberliga Niedersachsen im Falle eines Sieges über die HSG zwei Spiele an einem Tag überstehen wolle, antwortete dieser: „Im Optimalfall führen wir im Halbfinale zur Halbzeit bereits hoch, damit wir dann durchwechseln und schonen können.“
Duelle mit anderen Pokalsiegern
Dass diese Antwort den „Schwänen“ missfiel, bedarf keiner Erklärung. „Sie haben uns unterschätzt“, so Ruckh, der das Interview sofort in der mannschaftsinternen WhattsApp-Gruppe teilte. Die Motivation reichte demnach für den Finaleinzug der HSG Schwanewede/Neuenkirchen. Hier war allerdings Endstation. Nach vielen vergebenen Großchancen und fünf von sieben verworfenen Freiwürfen mussten sich die Gastgeber dem SV Beckdorf mit 18:22 geschlagen geben.
Doch mittlerweile dürften die Tränen getrocknet sein. Denn mit dem Finaleinzug qualifizierte sich die HSG aus Schwanewede automatisch für den attraktiven DHB-Amateurpokal. Hier treffen die Schwäne in der kommenden Saison aber nicht nur auf die Pokalsieger der anderen Verbände. Vielmehr darf der Sieger in der Saison 2017/2018 am DHB-Poakl teilnehmen.