Ein paar Genossen ziehen sich aus Altersgründen zurück, der Fraktionsvorsitzende verkrümelt sich auf einen hinteren Listenplatz und an der Spitze steht ein ehemaliger Bürgermeisterkandidat.
Jörg Monsees ist Ortsvereinschef der Sozialdemokraten in der Kreisstadt. Seit 40 Jahren gehört er der Partei an, die Prognosewerte von Sigmar Gabriel auf Bundesebene findet er „nicht glücklich“, die örtliche SPD lasse sich davon aber nicht negativ beeinflussen. „Berlin ist uns völlig egal“, ergänzt Werner Schauer. Der ehemalige Bürgermeisterkandidat tritt zur Stadtratswahl am 11. September auf Platz 1 im Wahlbereich 2 an. „Uns geht es um die Kommunalpolitik“, sagt der 59-Jährige.
39 Kandidatinnen und Kandidaten nominiert
Gestern Abend trafen sich 29 Männer und Frauen, die ins Rathaus einziehen möchten. „Wir freuen uns über viele neue Kandidatinnen und Kandidaten und auch über viele junge Leute“, so Monsees (56) bei der Präsentation der SPD-Liste, auf die man aber auch noch Interessierte aufnehmen würde. Klaus Sass (59) und Martina de Wolff (40) führen die Liste im Wahlbereich 1 an, im anderen Bereich ist es neben Werner Schauer die 57-jährige Anne Deutsch. Schauer kündigte gestern an, seine Tätigkeit für die Kommunalaufsicht im Kreishaus im Falle seiner Wahl in den Rat aufzugeben. Das habe er bereits mit Landrat Bernd Lütjen und den zuständigen Stellen in Hannover besprochen.
Aus den Reihen der Jungsozialisten steht Yunes Emir zur Wahl. Der bisherige Fraktionschef, Prof. Dr. Tim Jesgarzewski hat sich im Wahlbereich 2 an das Ende der Liste setzen lassen. „Es ist ja eine Personalwahl am 11. September“, so Jörg Monsees, da spiele der Listenplatz jetzt keine Rolle und wehrt Spekulationen ab.
Prognosewerte schrecken die SPD nicht ab
Alle SPD-Kandidaten, übrigens auch aus den Ortschaften und aus dem Stadtteil Osterholz, sollten sich nun persönlich bekannt machen. Ab Mitte Mai wolle man den Kommunalwahlkampf beginnen. Ziel ist es, wieder stärkste Kraft im Rat zu werden, am liebsten wäre es der SPD, die absolute Mehrheit der Sitze zu erobern.
„Vieles wird viel zu negativ dargestellt“, so Dr. Gerd Schwieger, seit 56 Jahren Parteimitglied und der älteste Kandidat für den Stadtrat.