Ob die Blumenthaler in Zukunft auch so nah an die Wildschweine heran kommen? Der Stadtjägermeister will das verhindern. Foto: 4028mdk09/Wikipedia Ob die Blumenthaler in Zukunft auch so nah an die Wildschweine heran kommen? Der Stadtjägermeister will das verhindern. Foto: 4028mdk09/Wikipedia
Jagd

Wildschweine in Blumenthal zum Abschuss freigegeben

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Anwohner aus Blumenthal berichten von Wildschweinen am Lüssumer Wald. Der Stadtjägermeister warnt von "Berliner Verhältnissen" - und erteilt eine Sondergenehmigung. Denn in dem Gebiet liegt auch ein Friedhof.

Immer häufiger berichten Anwohner im Bereich der Turnerstraße und der Oberschule in den Sandwehen von Wildschweinen. Im Bereich des Lüssumer Waldes soll es sich nun eine kleinere Rotte Wildschweine gemütlich gemacht haben. Geht es allerdings nach Stadtjägermeister Harro Tempelmann, sollten es sich die Tiere dort nicht allzu gemütlich machen.

„In Berlin laufen die Wildschweine schon durch die Straßen. Das wollen wir hier um jeden Preis verhindern“, sagt der sachverständige Berater der Jagdbehörde. Der wirtschaftliche Schaden für Bauern und Grundstückseigentümer sei zu hoch, um die Wildschweine dort völlig frei gewähren zu lassen.

Wildschweine verwüsten Sportplätzen und Weiden

„Die jeweiligen Jäger sind im schlimmsten Fall schadensersatzpflichtig. Also haben auch sie ein Interesse daran, es gar nicht erst zu aufgewühlten Grünflächen oder verwüs­teten Sportplätzen in Blumenthal kommen zu lassen“, so Tempelmann weiter.

Die Tiere sind eigentlich in größeren Waldflächen auf niedersächsischem Grund zu Hause. Doch die einjährigen Überläufer grasen bei der Nahrungssuche laut Tempelmann offenbar auch andere Gebiete ab. Und so führt es das eine oder andere Borstentier ganz aus Meyenburg bis in die kleine Waldfläche an der Turner Straße.

Abschuss: Sondergenehmigung für Lüssumer Wald

Weil dort aber der Waldfriedhof liegt, handelt es sich um ein sogenanntes befriedetes Gebiet. Laut dem Bundesjagdgesetz muss demnach dort die Jagd vollständig ruhen – mit anderen Worten darf in diesen Gebieten nicht geschossen werden.

Dafür musste Tempelmann nun eigens eine Sondergenehmigung ausstellen. „Wenn die Wildschweine sich an den dortigen Gräbern vergehen, gibt es erst recht einen Grund zu trauern“, sagt er. Klare Ansage: „Sehen wir dort eines der Schweine, wird es erschossen.“

Keine Gefahr für Leib und Seele

Eine richtige Gefahr für Leib und Seele stellen die Tier im Übrigen nicht da. Sollte einem Anwohner ein Wildschwein beim Spaziergang über den Weg laufen, besteht laut Tempelmann kein Grund zur Sorge.

„Die Tiere sind in den meisten Fällen so scheu, dass sie von ganz alleine weglaufen. Allerdings sollte man den Kontakt auch nicht erzwingen. Insbesondere nicht, wenn es sich um eine Bache mit Frischlingen handelt“, gibt er als Rat mit auf den Weg. Doch zu dieser Jahreszeit könne das in der Regel nicht mehr passieren.

Wildschweine nachtaktiv – Jäger nicht

Die Jagd auf die Tiere, deren großer Appetit ihnen nun zum Verhängnis wird, gestalte sich allerdings schwierig. „Die Wildschweine sind nachtaktiv. In Bremen sind die Jäger zu dieser Tageszeit eigentlich nicht aktiv, da sie sonst nur Rehe bejagen“, erklärt der Stadtjägermeister.

Vielleicht ein Hauch einer Chance für die nächtlichen Rumtreiber, ihren Hunger vorerst nicht mit dem Leben zu bezahlen.

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