Ein Bewohner des Stadtwerders klagt über die langsame Straßenreinigung nach Silvester. Seit das Böllern am Rathaus verboten ist, stünden die Bremer nun auf der Wilhelm-Kaisen-Brücke und feierten dort. „Es dauert hinterher vier bis sechs Wochen, bis in der Straße Herrlichkeit entsorgt wird“, klagte er.
Monika Peters, Beiratsmitglied der CDU, ärgert sich über die Mülleimer in den Neustadtswallanlagen, die besonders an Wochenenden mit gutem Wetter überquellen. „Immerhin stellen die Leute ihren Müll an den Mülleimer“, hat sie beobachtet. Größere Abfallbehälter oder häufigere Leerungen könnten ihrer Meinung nach trotzdem eine Entlastung bringen.
Fliegender Müll an der Langemarckstraße
SPD-Beiratsfrau Conny Rohbeck nerven die Gelben Säcke, die unter anderem immer wieder an der Langemarckstraße herumfliegen würden. „Die Leute, die dort in den Mehrfamilienhäusern wohnen, haben keine Rückhaltemöglichkeiten für gelbe Säcke“, sagt sie.
Deshalb würden die auch dann an die Straße gestellt, wenn gar keine Abholung bevorsteht. Überfüllte Hundekotbehälter und Containersammelstellen, an denen sich auch außerhalb der Behälter der Müll türmt, sind Alexander Bauermann (CDU) ein Dorn im Auge.
Schwankhalle kann Reinigung nicht mehr leisten
Eine Vertreterin der Schwankhalle beklagte das hohe Müllaufkommen gerade im Sommer am Deichstück hinter der Kultureinrichtung. Bisher habe das Team den Bereich um die dort aufgestellte Bank mitgereinigt.
In den wärmeren Monaten müsse dafür sogar eine zusätzliche Mülltonne gemietet werden. „Im Sommer ist das nicht mehr leistbar“, kündigte die Schwankhallen-Vertreterin an.
Häufigere Leerungen in Aussicht gestellt
Hartmut Wöhltjen von der Leitstelle Saubere Stadt, der am Donnerstag ebenfalls zur Beiratssitzung gekommen war, konnte nicht viel mehr tun, als die Problemstellen aufzuschreiben. Häufigere Leerungen der Mülleimer in den Neustadtswallanlagen und der Hundekotbehälter im Bereich Thedinghauser Straße stellte er in Aussicht.
Oft scheitere eine grundsätzliche Verbesserung aber am fehlenden Geld. Den Vorschlag einer Anwohnerin, einen unterirdischen und deshalb geräuscharmen Glascontainer an der Ecke Kirchweg / Buntentorsteinweg zu bauen, wischte er schnell weg. „Sowas machen wir hier nicht in Bremen. Es ist einfacher, eine Grünfläche mit einer Sammelstelle einzurichten.“
Verursache müssen nur selten zahlen
Dass Müllsünder in Bremen zur Kasse gezogen werden, kommt Wöhltjens Angaben nach nur selten vor. Für die ganze Stadt gebe es nur noch einen Umweltüberwacher. Und der habe nur in den seltensten Fällen eine Handhabe.
„Man kann die Verursacher ansprechen, aber nur selten belangen“, erklärte er. Selbst wenn persönliche Unterlagen im wild abgestellten Müll gefunden würden, behaupte der Beschuldigte im Zweifel, sie seien ihm gerade abhanden gekommen.
Auch Volkmar Sattler, Leiter des Neustädter Polizeireviers, sieht die Müllproblematik. „Es muss ein vernünftiges Konzept her“, fordert er. Dieses zu erarbeiten, soll das Ergebnis eines Arbeitskreises Müll sein, der sich in der Neustadt gründen wird. Die ersten Interessenten – zwei Ehepaare, eine Neustädterin und Stadtteilmanagerin Astrid-Verena Dietze – haben sich als erste bereit erkärt, in der Gruppe mitzuarbeiten.