Nach vorläufigen Ergebnissen der Krankenhausstatistik wurden 2015 im Land Bremen in den fünf Krankenhäusern mit einer Geburtshilfe-Fachabteilung insgesamt 8.985 Frauen entbunden, 219 mehr als 2014.
Von den insgesamt 9.188 geborenen Kindern sind laut Statistik 9 125 lebend und 63 leider tot zur Welt gekommen. Das ist ein historischer Rekordwert: Mehr als 9.000 Lebendgeborene in den Krankenhäusern des Landes Bremen gab es zuletzt in den Jahren 1996 bis 1998.
Eine Geburtsklinik entbindet weniger Babies
Entbunden hat fast jede dritte Frau per Kaiserschnitt. Seit 2007 ist der Anteil der Schwangeren, die diesen Weg der Geburt wählen, auf über 30 Prozent gestiegen. Nach dem Höchststand im Jahr 2012 mit 33,2 Prozent ist er aber rückläufig. Andere geburtshilfliche Operationen wurden nur selten angewandt: 519 Säuglinge wurden 2015 per Saugglocke und 5 mit einer Geburtszange geholt.
In den vier Geburtskliniken in der Stadt Bremen erhöhte sich die Zahl der Entbindungen gegenüber 2014 von 7.185 auf 7.279. Der Überblick der einzelnen Kliniken verrät: Im öffentlichen Klinikum Links der Weser sind 70 Kinder mehr geboren worden, als im Vorjahr. Von den 2.847 geborenen Kindern kamen 2.818 lebend und 29 tot zur Welt.
Die einzige Klinik, die einen Rückgang der Geburten vermerkt hat, ist das freigemeinnützige katholische Krankenhaus St.-Joseph-Stift in Bremen-Schwachhausen, wo 2015 ein Rückgang bei den Entbindungen von 2.190 (2014) auf 2.035 verzeichnet wurde. Dort gab es 2015 2.038 Lebend- und 6 Totgeburten.
Geburten verteilen sich auf vier statt fünf Kliniken
Den größten Anstieg von allen verzeichnet das öffentliche Klinikum Bremen Nord: Sage und Schreibe 1.805 Kinder haben hier das Licht der Welt lebend erblickt, 11 Babies sind tot gestorben.
Und auch die kleinste Geburtsklinik im Land Bremen, das freigemeinnützige Evangelische Diakonie-Krankenhaus (Diako) in Bremen-Gröpelingen hat 2015 mit 692 ebenfalls 28 mehr Kinder als im Vorjahr auf die Welt geholt.
Ein Grund für den Anstieg der Geburten in den einzelnen Kliniken ist, dass die Geburtshilfe am Klinikum Bremen-Mitte geschlossen worden ist. Bei den Entbindungen haben den schwangeren Frauen insgesamt 99 fest angestellte Hebammen, darunter 77 als Teilzeitbeschäftigte und sechs Beleghebammen zur Seite gestanden.
Versorgung im niedersächsischen Umland ist schlechter
Weil in Deutschland insgesamt weniger Kinder zur Welt kommen und deswegen auch Gelder fehlen, werden im gesamten Bundesgebiet immer mehr Geburtskliniken geschlossen. Auch im niedersächsischen Umland haben einzelne Krankenhäuser ihre Geburtsstationen geschlossen, sodass verstärkt auswärtige Frauen zur Entbindung nach Bremen kommen.
Die Krankenhausdiagnosestatistik zeigt, dass knapp ein Drittel der Frauen, die wegen Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett in den Fachabteilungen für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Landes Bremen vollstationär behandelt wurden, aus Niedersachsen kommt (2014: 3 981 Fälle oder 32,4 Prozent von insgesamt 12 292 Fällen; Angaben für 2015 liegen noch nicht vor).
Von den insgesamt 6.746 gesunden Neugeborenen, die 2014 aus den Geburtskliniken entlassen wurden, hatten 2.238 bzw. ein Drittel niedersächsische Mütter. Trotz steigender absoluter Fallzahlen ist der prozentuale Anteil der Frauen und Babys aus Niedersachsen in den letzten zehn Jahren mit etwa 32 bis 33 Prozent stabil.
Auch die fachliche Expertise ist ein Grund für Frauen aus dem Umland, in Bremen zu entbinden: Das Klinikum Links der Weser und das Klinikum Bremen Mitte sind auf die Behandlung von Neugeborenen und kranken Babies spezialisiert, ebenso wie auf Mehrlingsgeburten und Risikoschwangerschaften.