Die Sieger von "Lil Army" aus dem Bürgerzentrum Neue Vahr haben schon im vergangenen Jahr beim HipHop-Tanzcontest in Huchting den ersten Platz geholt. Foto: pv
Monatelang haben dutzende Jungs und Mädels für ihren Auftritt beim Hip-Hop-Tanzcontest in Huchting geübt. Als am Freitagabend der künstliche Sternenhimmel in der Aula des Bürger- und Sozialzentrums langsam erlischt, ist es soweit: Die ganze Konzentration richtet sich auf die Bühne.
Sieben Gruppen von Kindern und Jugendlichen aus ganz Bremen haben sind in Huchting angetreten, um sich zu messen. Teilweise seit dem Herbst haben sie sich zum Proben getroffen, sich Choreos in Free Style, Jazz Dance oder Show Dance überlegt, ein Gruppenoutfit gewählt und einen Song ausgesucht – oder gleich mehrere zu einem Remix zusammengestellt.
Fangruppen im Publikum, Gemeinschaftsgefühl Backstage
Zum Schluss kamen alle Gruppen noch einmal zusammen auf die Bühne
Obwohl alle Teilnehmer Laien sind, schien es keine Angst vor der großen Bühne zu geben. „Die haben wirklich den ganzen Platz für ihre Show genutzt“, sagt Susanne Appel, die als Leiterin des Bürger und Sozialzentrums (BuS) die ganze Show organisiert hat, voller Anerkennung.
Und während im Saal Beifall gespendet wird und mitgereiste Fans ihr Team lautstark anfeuern, ist die Stimmung Backstage gelöst: „Die Teilnehmer waren auf jeden Fall stolz, das konnte man merken“, so Sedat Sevimli vom BuS. „Aber von Konkurrenzdenken keine Spur. Die Gruppen haben sich gemischt und alle waren bester Laune.“
„Am Buffet hinter der Bühne war Ausnahmezustand“, ergänzt Rausan Tunc vom Mädchentreff, die das Event als eine von vielen jungen Helferinnen an allen Ecken unterstützt hat. Das Catering und der mit Disco-Licht und Spiegeln ausgestattete Backstage-Bereich – das alles soll ein wenig Glamour vermitteln. „Es geht um Wertschätzung der Tänzer“, erklärt Appel.
„Lil Army“aus der neuen Vahr gewinnt zweites Jahr in Folge
Echte Verlierer gibt es beim Contest nicht – jeder Teilnehmer hat eine Medaille und eine Basecap bekommen, und die Redaktionsgruppe der Kita Amersfoorter Straße erstellt eine Fotodokumentation für jede Crew zusammen.
Ein bisschen Wettbewerb gehört zum Hip-Hop aber einfach dazu – die besten drei Gruppen wurden zusätzlich mit einem Pokal beehrt. Neben einer Tanzlehrerin, sowie Vertretern von Einrichtungen aus Huchting und Obervieland saßen auch zwei Mitglieder des neu gewählten Jugendbeirats in der Jury: Pascal Oppermann und Mohammed El-Chaimi haben damit ihre erste Amtshandlung hinter sich.
Beurteilt wurden die Kategorien Choreografie, Bühnenaufteilung, Musikrichtung, Tanzsicherheit sowie Vorstellung und Kostüme. Gewonnen hat am Ende – wie schon vergangenes Jahr – die Gruppe „Lil Army“ (im Alter von 13 bis 17 Jahren) vom Bürgerzentrum Neue Vahr.
„8-United“ aus Huchting mit Breakdance-Elementen Zweite
Die acht Mädels von 8-United haben auch mit Breakdance-Moves geglänzt.
Zweite wurden „8 United“ (zehn bis 13) vom Hort an der Kita Amersfoorter Straße. Mit ihrer Trainerin Elisabeth Bona haben sie als einzige Gruppe echte Breakdance-Elemente eingeübt. Der dritte Platz ging ebenfalls an Huchtinger: Auch die „TH Crew“ (zehn bis 14) vom TuS konnte die Jury überzeugen.
Ebenfalls mit ihren Shows aufgetreten sind die „medio chixs“ (im Alter von fünf bis elf), und „KDC“ (zehn bis 14 Jahre) aus der Neustadt, „The Flash“ (neun bis elf Jahre) aus der Kita Amersfoorter Straße und die MT Girls vom Mädchentreff Huchting (sieben bis neun Jahre alt).
Teilnehmer von fünf bis 17 Jahren sind schwer zu vergleichen
„Die Gewinner waren toll – aber sie waren eben auch die Ältesten“, erklärte Susanne Appel. „Für die Jury ist schwierig, die unterschiedlichen Altersstufen zu vergleichen.“ Auch Petra Panrelic und Tugce Türengül vom Mädchentreff, die als Trainerinnen die MT-Girls gecoacht haben, sehen das Problem.
Ihre Schützlinge waren zwischen sieben und neun Jahren alt und gehörten damit zu den jüngeren Teilnehmergruppen, die alle keine Platzierung unter den ersten drei erreichen konnten.
Nächstes Jahr wieder beim HipHop- Tanzcontest dabei
„Wir hatten aber auch selber als Trainerinnen vorher nicht viel Ahnung vom HipHop-Tanz“, gibt Türengül zu. „Am Anfang war alles Kuddelmuddel – die Choreo und auch der richtige Ehrgeiz hat sich erst entwickelt, als der Auftritt immer näher rückte.“
„So wichtig ist am Ende aber auch nicht, wer am besten war“, meint Panrelic. „Es hat den Mädels auf jeden Fall viel Spaß gemacht – nächstes Jahr wollen wir wieder dabei sein, und dann fangen wir noch früher an zu proben!“
