Gut 180 Quadratmeter stehen im neuen Dorfladen für den Verkauf aus einem breiten Sortiment an Lebensmitteln, Molkereiprodukten, einem Gemüseregal, Getränken, Dingen des täglichen Bedarfs, vom Reinigungsmittel bis zur Glückwunschkarte, sowie einem Kioskbereich mit Tabakwaren, frischen Brötchen und Zeitschriften zur Verfügung.
Die Stiftung Maribondo hatte ihren vor drei Jahren eröffneten Supermarkt im Erdgeschoss des ehemaligen Kaufhauses Reuter, ebenfalls in der Bahnhofstraße, aufgegeben und eröffnet dort im verlassenen Verkaufsraum im September neben der bestehenden Bowlingcenter einen erweiterten Freizeitbereich mit Indoor-Minigolf-Anlage und Slotcar-Bahn.
Dorfladen tauscht Äpfel gegen Saft
Der Clou am Dorfladen, „ab September nehmen wir Äpfel an, die dort in die Mosterei kommen“, berichtet Dr. Erwin Bienewald. Eine Preisliste gibt es noch nicht, es wird so organisiert, dass es für die gewogene Menge Äpfel entweder bereits gepressten Saft im Austausch gibt oder Gutscheine, die später in einem der Maribondo-Läden oder Kantinen einlösbar sind.
Solange sorgt ein fünfköpfiges Team im Integrationsbetrieb „Dorfladen“ schon dafür, eine kleine Stammkundschaft im Bereich rund um den Stadtpark mit dem typischen Sortiment eines „Tante-Emma-Ladens“ zu versorgen. Für die eilige Kundschaft gibt es direkt am Bürgersteig ein Kioskfenster durch das schnell frische Brötchen, „Coffee to go“ oder eine Zeitung verkauft werden. „Die Schülerinnen und Schüler der nahen BBS machen davon schon gut Gebrauch“, freut sich Mitarbeiterin Ina Barz. Regelmäßig kommen ältere Herrschaften des benachbarten Parkstifts und nehmen gerne Neuigkeiten auf und eine Kleinigkeit mit.
Angebot nicht nur für ältere Bevölkerung
„Das ist eine ganz typische Erwartungshaltung unserer Kunden an allen Standorten, an denen wir Dorfläden betreiben“, sagt Erwin Bienewald. Der Geschäftsführer der Stiftung Maribondo da Floresta schätzt das, bedauert aber auch, dass kaum jemand im Dorfladen seinen Wocheneinkauf erledigt. Meistens kämen Kunden, denen noch der Kohleanzünder fürs Grillen fehlt oder solche, die dringend eine Mausefalle bräuchten: „Wehe, wenn das dann nicht vorrätig ist.“
Dorfläden sind nicht die Einkaufsmöglichkeit für die älter werdende Bevölkerung im ländlichen Raum, sagt der 66-Jährige: „Jeder kennt jemanden, der oder die den Menschen, die entlegen wohnen, den Einkauf abnimmt. Wer gar nicht mobil ist, komme auch nicht bis zum Dorfladen. „Wir werden von denen aufgesucht, die jemanden zum Reden brauchen oder eben von denen, die etwas vergessen haben.“
Geöffnet ist der Dorfladen montags bis freitags von 7 bis 13 Uhr, dienstags bis donnerstags zusätzlich von 15 bis 18.30 Uhr und sonnabends von 10 bis 14. Uhr.