Die Zahl der Verkehrsunfälle ist in Bremen angestiegen. Foto: WR Im Notfall könnte die Feuerwehr ein Menschenleben gefährden wenn sie zu langsam ist. Foto: WR
10 statt 8 Minuten

Die Bremer Feuerwehr braucht zu lange

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Die Bremer Feuerwehr hat 10 Minuten Zeit, um am Einsatzort zu sein. Empfohlen werden acht. Schneller geht nicht, sagt die Innenbehörde. Die CDU meint: Zwei Minuten können Leben retten - deshalb fordert sie mehr Geld.

Wenn in Bremen jemand die Feuerwehr alarmiert, hat diese höchstens 10 Minuten Zeit um mit sechs Mann am Einsatzort einzutreffen. So sieht es das neue Ortsgesetz vor, dass der Senat vorgelegt hat und von der Stadtbürgerschaft beschlossen werden soll.

Dabei ist das  „Hilfeleistungsziel“, wie diese Einsatzdauer im Amtsdeutsch heißt, eigentlich, dass 10 Einsatzkräfte in maximal acht Minuten vor Ort eintreffen sollen.  Diesen Wert sieht auch die Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren so. Damit wäre die Bremer Feuerwehr zwei Minuten langsamer, als empfohlen und hätte zu wenig Einsatzkräfte.

Zwei Minuten können Menschenleben retten

„Zwei Minuten können wenn es darum geht, Menschenleben zu retten, entscheidend sein“, kritisiert Wilhelm Hinners, innenpolitischer Sprecher der CDU. „Ich würde deshalb begrüßen, wenn wir die bundesweite Regelung in Bremen umsetzen“, so Hinners.

Das Problem sei, dass nicht genügend Mittel zur Verfügung stehen, um etwa zusätzliches Personal einzustellen. „Das ist eine Frage von Prioritäten“, so Hinners.

Feuerwehr: Noch kein Schaden entstanden

Die Feuerwehr selbst verweist darauf, dass die empfohlene Richtline lediglich ein standardisiertes Verfahren sei. „Wir sind in der Regel mit acht Mann im Einsatz“, sagt Sprecher Michael Richartz.

Zwar komme es in seltenen Fällen vor, dass die Feuerwehr langsamer sei, als empfohlen, bisher sei dadurch aber noch kein nachweisbarer Schaden entstanden.

„Die Situation verbessert sich außerdem kontinuierlich, wir sind dabei, personell zu wachsen“, so Richartz.

Innenbehörde: Feuerwehr ist schnell genug

Das sieht auch die zuständige Innenbehörde so. „Wenn man die Standardempfehlung eins zu eins umsetzen wollte, müsste man ganz Bremen abreißen“, sagt Sprecherin Rose Gerdts-Schiffler. Nur wenn die Stadt kreisrund wäre, könnte man die Empfehlung einhalten. „Kaum eine Stadt schafft es, sich daran zu halten“, so Gerdts-Schiffler.

Die aktuelle Regelung gewährleiste die Brandsicherheit in ausreichendem Maß. „Wir hatten im vergangenen Jahr keinen Brandtoten wegen der bestehenden Regelung zu beklagen.“ Zudem sei Bremen mit seiner Berufsfeuerwehr und den zusätzlichen freiwilligen Wehren gut aufgestellt.

„Ein schlechtes Schutzziel haben wir nur in den Ortsteilen Habenhausen und Kattenturm, dafür ist nur eine Wache in der Bennigsenstraße zuständig“, räumt Gerdts-Schiffler ein. Deswegen plane die Behörde, zwei getrennte Wachen eine in Horn und eine im Süden, etwa in Habenhausen oder Kattenturm aufzubauen. „Wir suchen gerade Grundstücke.“ Bis die erste Wache fertig sei, könne es aber zwei bis drei Jahre dauern.

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