Der Bürgerantrag des agrarpolitischen Bündnisse, der in öffentlichen Kantinen verstärkt Fleisch aus „artgerechter Tierhaltung“ fordert, ist am Dienstag in der Gesundheitsdeputation aus Expertensicht diskutiert worden. Dabei wurde deutlich: Richtig oder falsch gibt es bei dem Thema nicht, nur das Bewusstsein für das, was verzehrt wird, kann beeinflusst werden.
Karl-Peter Bargfrede machte zu Beginn der Sitzung das Anliegen des Bürgerantrages deutlich: „Bremen muss artgerecht werden.“ Die Stadt solle ihrer Verantwortung gegenüber Mensch, Tier und Umwelt gerecht werden und nur noch Produkte aus ökologischer Tierhaltung anbieten.
Tierwohl in Massentierhaltung gefährdet
Zudem solle Bremen mehr darauf achten, dass die Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in öffentlichen Kantinen umgesetzt werden.
Der Meinung waren auch die angehörten Experten wie der Tierpathologe Prof. Siegfried Überschär. Er betonte zudem, wie schädlich Massentierhaltung für das Tierwohl und die Tiergesundheit ist. Der Ernährungswissenschaftler Uwe Knop hingegen wies darauf hin, dass es keine Erkenntnisse für oder gegen den positiven gesundheitlichen Effekt von Bioprodukten gibt.
Deputation will mehr Fleisch aus ökologischer Haltung
Einigkeit bestand darin, dass Kunden der Kantinen ihr Konsumverhalten bei Billigfleisch bewusst gemacht werden soll. Eine Komplettumstellung auf Biofleisch ist etwa für das Studentenwerk aus Kostengründen nicht adhoc möglich.
Auf lange Sicht will die Deputation aber Lösungen für mehr Fleisch aus ökologischer Tierhaltung in Bremens Kantinen finden. Ein Vorbild könnte das Angebot des Vereins Schulküchen-Bremen sein, die 80 Prozent Bio anbietet.