Baustelle Bahnhof, City Gate, Foto: Barth Die Bauarbeiten für das "City Gate" haben die Gleisanlagen der BSAG in Gefahr gebracht. Foto: Barth
Bodenproblem am Hbf

Gleise noch mindestens eine Woche gesperrt

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Die Gleise am Hauptbahnhof bleiben noch mindestens eine Woche gesperrt. Die BSAG will ausschließen, dass es zu einer gefährlichen Situation kommt. Denn wegen der Bauarbeiten sind sie "gespannt wie ein Flitzebogen".

„Wenn so ein Gleis bricht, dann schnellt es hoch, reißt alles um sich mit sich und gefährdet Passanten und Bahnreisende“, erklärt Jens-Christian Meyer, Sprecher der BSAG.  Zu diesem Szenario könnte es kommen, wenn die Straßenbahnen die Gleise wieder befahren.

„Aus Sicherheitsgründen bleiben die Gleise deswegen gesperrt, bis absolute Klarheit herrscht“, so Meyer. Im Moment seien die Gleisanlagen wegen der Bewegungen im Untergrund „gespannt wie ein Flitzebogen“.

Für die Fahrgäste heißt das: „Vor allem die Linie 4, wird auf Nachbargleisen umgeleitet, bisher war das kein Problem“, sagt Meyer. Allerdings: „Aktuell ist Wochenende, wenn am Montag alle Berufspendler unterwegs sind, könnte es schon knuffig werden“, so Meyer.

BSAG will absolute Sicherheit für Gleise

Um den Grund für die Absackungen des Bodens herauszufinden und damit auch eine Sicherheitsprognose abgeben zu können, will das Verkehrsunternehmen ein Statik-Gutachten abwarten, das Ende der Woche fertig sein soll. „Nur wenn das positiv ist, können wir die Sperrung aufheben“, so Meyer.

Alternativ könnte das Unternehmen auch einen so genannten Entlastungsschnitt an den Gleisen durchführen – quasi ein Verlängerungsstück einbauen. „Aber auch das macht nur Sinn, wenn wir zu 100 Prozent wissen, dass es keine weiteren Absackungen geben wird“, erklärt Meyer. Zudem wolle das Unternehmen im Sommer ohnehin die Gleisanlagen am Bahnhof komplett erneuern.

Baubehörde: Hochstraße ist nicht in Gefahr

Die Baubehörde gibt hingegen Entwarnung: „Die Hochstraße ist nicht gefährdet, es gibt auch keinen behördlichen Baustopp“, sagt Sprecher Jens Tittmann. „Noch ist unklar, wodurch die Absenkungen verursacht worden sind, das wird gerade geprüft“, sagt er. Die BSAG habe die Reißleine gezogen, weil deren Grenzwert, ab wann die Absenkungen zur Gefahr werden, überschritten worden sind.

„Die Gleisanlagen sind anders an den Untergrund gebunden, als die Hochstraße. Die hat sich zwar um drei Millimeter abgesenkt, der Toleranzwert liegt bei fünf, zudem ist sie auf feste Betonpfähle gebaut, hat eine ganz andere Statik“, erklärt Tittmann.

Die Baugrube selber sei einwandfrei, die geplanten Gebäude und die Baustelle seien nicht in Gefahr. So sieht das auch die Investorenfirma Achim Griese: „Das ist kein Riesendrama, bei Bauarbeiten in der Tiefe kommt es mal zu solchen Verzögerungen“, sagt Ulf Wachholtz, Projektleiter und Geschäftsführer der Firma.

Bauarbeiten in die Tiefe aktuell gestoppt

Jetzt würde man die Ursachen klären müssen und notwendige Maßnahmen durchführen. „Mehrere Ingenieure und Fachplaner sind gerade dabei, Gutachten zu erstellen, Ende nächster Woche erwarten wir Ergebnisse“, so Wachholtz.

Bis dahin werde man nicht weiter in die Tiefe gehen. „Das ist hochkomplex und technisch, deswegen müssen wir wissen, was zu den Absenkungen geführt wird, damit kein weiterer Schaden entsteht“, so Wachholtz. Das Bauprojekt „City Gate“ sei nicht in Gefahr, die Verzögerungen seien durch Puffer im Bauplan einkalkuliert.

Der entstandene Schaden sei von allen Beteiligten an die jeweiligen Versicherungen weitergegeben worden. „Wir bedauern sehr, dass die BSAG einen Schaden hat und bemühen uns, weiteren abzuwenden“, so Wachholtz.

 

 

 

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