Die Freilichtbühne Lilienthal startet mit zwei neuen Stücken in ihre Spielzeit. Foto: Möller Die Freilichtbühne Lilienthal startet mit zwei neuen Stücken in ihre Spielzeit. Foto: Möller
Zwei neue Stücke

Freilichtbühne: Nur noch drei Tage Lampenfieber

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Die Kulisse steht, die Kostüme sind genäht und für das Ensemble der Freilichtbühne Lilienthal neigt sich die Probenarbeit dem Finale zu. Endlich wird mit zwei neuen Stücken in die Spielzeit dieses Sommers gestartet.

Am Sonnabend geht kein Vorhang auf, der fehlt der Freilichtbühne genauso wie ein Dach. Aber die Amateurschauspieler zeigen, dass auf beides gerne verzichtet werden kann, in einer lebendig gespiel­ten Aufführung.

Freilichtbühne braucht weder Dach noch Vorhang

„Eine tolle Autorin“, schwärmt Elke Ohlrogge von Cornelia Funke, die den Stoff fürs Theaterstück liefert. Mit Anteilen von „Fantasy und Märchen“ bringt Ohlrogge die Geschichte um die 13-jährige „Igraine“, die Zauberin lernen soll, aber lieber Ritterin werden möchte, auf die Bretter des Open-Air-Theaters an der Höge.
Die Regisseurin ist im vierten Jahr an der Freilichtbühne engagiert. Eineinhalb Stunden lang will sie zusammen mit ihren 55 Darstellenden im Alter von sechs bis 65 Jahren Groß und Klein in den Bann einer Geschichte mit sprechenden Kartons und singenden Zauberbüchern ziehen.

„Es knallt nur ein bisschen“, spricht Ohlrogge Ängstlichen schmunzelnd Mut zu. Das Stück wird nicht allein auf der Bühne spielen, „einiges passiert auch im Drumherum“. Auch Tiere gehören zum Ensemble, das Pony Max zum Beispiel, Ohlrogge nennt das mittlerweile 25 Jahre alte Pferdchen nach langer Bühnenerfahrung schon „eine richtige Rampensau“. Und Schweine werden gespielt, sogar ein Bienenschwarm bekommt eine Rolle, „und der hat das Zeug fürs Publikum ein richtiger Star zu werden“, meint Rolf Meyer, dienstältester Schauspieler bei der Freilichtbühne.

„Funke-Stück“ wird 20 Mal aufgeführt

„Igraine Ohnefurcht“ wird bis September insgesamt 20 Mal gespielt, genaue Aufführungszeiten gibt es im Internet unter www.freilichtbuehne-lilienthal.de. Die Seite, wie auch die weiteren Werbemittel, erschienen gerade in einem ganz neuen Gewand. „Nicht, dass das alte schlecht war“, so Ensemblemitglied Dieter Klau-Emken, „aber es war Zeit für etwas Neues.“

Dienstag wurde in Frankenburg auch das Abendstück vorgestellt. Am Freitag, 10. Juni, ist Premiere für „Dracula“. Regisseur Bernd Poppe stellt seine Interpretation unter das Motto „Ein Monster, das liebt“ und rät jedem, alle bisherigen Vorstellungen über den unsterblichen Fürsten aus Transsylvanien über Bord zu werfen, um sich ganz unbefangen dieser Lilienthaler Fassung stellen zu können. Poppe ist von seinen Schauspielern begeistert, die ihn während der Probenarbeit zum Umschreiben mancher Passage motiviert haben.

Abends kommt „Dracula“ auf die Bühne

Der Regisseur nutzt die späte Anfangszeit für die besondere Atmosphäre der Dämmerung und freut sich am Spielort über das Vorhandensein so vieler Fledermäuse, die gerne als kostenlose „Special Effects“ wirken sollen. Eine technisch aufwändige Produktion bietet mehr als blutige Beißereien und Spannung, bei der man im Publikum  „keine Vorratsdose aufschnappen“ hören wird, verspricht Poppe.

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