In einem Haushaltsnotlageland scheitern Ideen manchmal am fehlenden Geld. Das ist aber beim geplanten Jugendraum in Huckelriede ausnahmsweise mal nicht das Problem.
Im Gegenteil: „Das Geld ist da“, sagt der Huckelrieder Quartiersmanager Marc Vobker. Gemeinsam mit Schulleiter Oliver Seipke plant er seit eineinhalb Jahren, aus einer ehemaligen Hausmeisterwohnung auf dem Schulgelände einen Jugendtreff zu machen.
200.000 Euro stehen für Jugendraum bereit
Damals hatte der Hausmeister erstmals das Interesse bekundet, lieber privat zu wohnen. Seit September vergangenen Jahres steht seine Wohnung tatsächlich her.
200.000 Euro Umbaukosten stünden für den Jugendtreff aus dem Programm Stadtumbau West zur Verfügung, sagt Vobker. Auch das Konzept steht schon: Bis 16 Uhr soll das Schulmeiderprojekt Strickleiter die Räume nutzen. An den Nachmittagen wollen die Jugendträger Gewitterziegen, Vaja und Jokes abwechselnd bis 20 Uhr offene Treffs anbieten.
Mehrere Träger wollen den Raum nutzen
„Es ist wichtig, dass wir den Stadtteil zu uns holen“, betont Schulleiter Seipke. „Außerdem kann es uns nicht egal sein, was mit den Schülern nach Schulschluss passiert.“
Dass mehrere Träger den neuen Raum nutzen würden, soll nicht nur inhaltliche Synergie-Effekte haben, sondern auch die Betriebskosten gering halten. „Schließlich wird nur eine Miete fällig“, sagt Vobker.
Initiatoren hoffen auf vorläufige Nutzung
Vobker und Seipke hoffen seit September darauf, im Rahmen einer vorläufigen Nutzung die Wohnung bespielen zu dürfen. „Wir haben akuten Raumbedarf“, sagt Vobker. „Huckelriede hat verhältnismäßig viele Kinder und Jugendliche. 15 Prozent der Bewohner sind jünger als 18 Jahre.“
Trotzdem gebe es im gesamten Ortsteil keinen dauerhaften Ort, an dem Jugendarbeit stattfinden kann. Ein schneller Start des Jugendtreffs ist den beiden Männern sogar so wichtig, dass sie den Umbau zu einem späteren Zeitpunkt nachholen würden.
Bildungsbehörde befürwortet das Projekt
Sie hoffen deshalb auf eine vorläufige Nutzungserlaubnis. „Quasi wie ein rotes Kennzeichen vom TÜV“, sagt Vobker. Auch die Schule habe akute Raumnot, sagt Seipke. Das Schulmeiderprojekt sei noch in einem Container untergebracht. „Und Container sind nie eine langfristige Lösung“, sagt der Schulleiter.
Auch die Bildungsbehörde befürwortet das geplante Projekt. „Zumal durch die Nutzung des Hausmeisterhauses Räume in einem Containergebäude frei werden, das perspektivisch abgerissen werden soll“, so Sprecherin Annette Kemp.
Bildung und Soziales müssen sich einigen
Zurzeit warte man aber noch auf eine Antwort aus dem Sozialressort. Bildung und Soziales müssen sich nämlich noch einigen, wer die Kosten, die während der Nutzung entstehen, in welcher Höhe übernimmt.
Auch bei Immobilien Bremen sei man in den vergangenen Monaten keinesfalls untätig gewesen, sagt Sprecher Peter Schulz. Die Abteilung Mietmanagement habe die Geeignetheit der Immobilie überprüft und jetzt auch die Freigabe der Bildungsbehörde bekommen.
Immobilien Bremen kündigt Umbauplanung an
„Wir werden jetzt die Planung für den Umbau in Angriff nehmen“, kündigte Schulz an. Wie lange das dauern wird, konnte er aber noch nicht sagen.
Eine vorläufige Nutzung des Raums bereits vor dem Umbau sei nach Einschätzung von Immobilien Bremen aber nicht sinnvoll. „Unseres Wissens nach handelt es sich nur um wenige Wochen“, so Schulz.