Strafe wegen illegaler Preisabsprachen beim Bier

Bußgelder in Höhe von 90,5 Millionen Euro hat das Bundeskartellamt gegen deutsche Handelsketten verhängt – wegen Preisabsprachen bei Bierpreisen, insbesondere bei den Marken „Beck’s“, „Franziskaner“ und „Hasseröder“.

Der Fall, in dem schon seit Januar 2010 ermittelt wurde, zählt zu den aufwändigsten Bußgeldverfahren des Bundeskartellamtes, wie die Behörde am Montag mitteilt. Die Bußgeldbescheide gehen nun an fünf Handelsgesellschaften von Edeka, unter anderem in Minden-Hannover, an die Metro AG und Netto sowie den Getränkegroßhändler Kempf.

Ab InBev und Rewe müssen nicht zahlen

Gegen den Beck’s Mutterkonzern AB InBev und das Handelsunternehmen Rewe wurden keine Bußgelder verhängt, wie das Kartellamt betont, da die Unternehmen „frühzeitig und umfassend“ kooperiert hatten.

Gegen drei Unternehmen in den Bereichen Süßwaren und Bier ist das Verfahren vor dem Bundeskartellamt noch offen und wird voraussichtlich in den nächsten Monaten abgeschlossen. Weitere Verfahren betreffen Kaffee, Tiernahrung, Körperpflegeprodukte und Süßwaren.

„Leidtragende sind die Endverbraucher“

„Die betroffene Brauerei hat beim Absatz ihrer wichtigsten Biermarken mehrfach Erhöhungen der Ladenpreise mit den Händlern abgesprochen“, sagt Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, „und die Einzelheiten, insbesondere die Stichtage und die Höhe der jeweiligen Preisanhebung, zwischen diesen koordiniert.“

Er betont, die Händler haben so die Erwartungshaltung gehabt, dass die Brauerei dafür sorgt, dass die Erhöhung gleichzeitig auch bei konkurrierenden Händlern umgesetzt wird. Mundt: „Leidtragende solcher systematischen Preisbindungspraktiken sind die Endverbraucher.“