„Ich habe nicht die Macht die Arbeitslosenquote zu senken“, sagt Susanne Ahlers, die neue Chefin des Bremer Jobcenters. „Ich wollte mich neu orientieren“, fügt sie, über ihre Motivation nach acht Jahren ihre Selbstständigkeit als Coach für Führungskräfte aufzugeben, hinzu.
Ahlers ist in Osterholz-Scharmbeck geboren und hat nach einer Lehre zur Erzieherin zuerst einige Jahre in einer Kindertagesstätte min Berlin gearbeitet, bevor sie von 1989 bis 1994 in Bremen Politikwissenschaften studiert hat.
Über Wiesbaden und Berlin zurück nach Bremen
Danach war sie für zwei Jahre wissenschaftliche Mitarbeiterin der PDS Bundestagsfraktion, bevor sie Verwaltungserfahrung als Referentin in der Landesregierung in Schleswig-Holstein sammelte.
Nach einem kurzen Zwischenstopp in Wiesbaden als kommunale Frauenbeauftragte zog sie 2002 wieder nach Berlin, um dort die Stelle als parteilose Staatssekretärin für Arbeit und Beruf anzutreten. In dieser Position hatte sie auch die Hartz-IV Reform begleitet. „Am Anfang war das sehr chaotisch. Aber jetzt funktioniert der Apparat“, sagt sie rückblickend.
Keine leichte Aufgabe
In Bremen betreut sie nun die rund 75.000 Hartz-IV Empfängern. Das dies keine leichte Aufgabe werden würde, war der studierten Politologin beim Antritt ihrer neuen Stelle schon klar. „Mit einer Berufsausbildung steigen die Chancen eine Stelle zu finden signifikant“, erklärt Ahlers.
Was sich wie eine Binsenweisheit anhört, hat in Bremen trotzdem eine Gewisse Relevanz, da etwa 70 Prozent der Arbeitslosen in der Hansestadt eben keinen Berufsabschluss haben. Das ist deutlich höher als der Bundesdurchschnitt, der 50 Prozent Arbeitslose ohne Berufsabschluss verzeichnet.
Freie Stellen für Fachkräfte
Um diese Problematik anzugehen, lädt sie schon die Kinder ihrer „Kunden“ ein, um sie frühzeitig über die die Wichtigkeit einer Ausbildung zu informieren und sie auch bei der Suche nach einer Lehrstelle zu unterstützen. Denn es gibt in Bremen viele freie Stellen, aber eben nur für ausgebildete Fachkräfte.
„Das Umfeld ist eine Menge aus, dazu gehören auch die Schule und das Jobcenter“, betont Ahlers. Ziel dieser Beratung ist, dass „mehr junge Menschen eine Ausbildung machen.“
Qualifizierungsangebote für Langzeitarbeitslose
Neben der Ausbildung für Jugendliche sieht sie einen Schwerpunkt ihrer Arbeit darin, dass Langzeitarbeitslose eine Qualifizierungsangebot bekommen und so für den ersten Arbeitsmarkt fit gemacht werden.
„Die BSAG, zum Beispiel, hat ein Programm in dem jährlich ganz gezielt Langzeitarbeitslose qualifiziert werden“, berichtet sie. „Es wäre super, wenn mehr Unternehmen in diesem Bereich mit uns zusammenarbeiten.“
Daher plant sie ein ähnliches Angebot im sozialen Bereich. „Es gibt dabei das Bestreben der Stadt eigene Betriebe miteinzubeziehen“, erläutert Ahlers. „Das alles wird aber nicht einfach werden“, sagt Ahlers abschließend.