Die Umweltminister der Länder haben am Freitag Maßnahmen zum Schutz von Bienen beschlossen. Diese basieren auf einem Antrag aus der Hansestadt. In den vergangenen Jahren gab es ein Bienensterben, dessen Ursache – neben der Varroamilbe und Krankheiten – auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der industrialisierten Landwirtschaft sei, wie das Umwelressort erläutert.
Tausende Bienenvölker sind in den letzten Jahren gestorben. „Der Schutz der Bienen ist angesichts ihrer Bedeutung für die Biodiversität und auch die Sicherstellung der Nahrungsmittelversorgung enorm wichtig“, sagt Umweltsenator Joachim Lohse (Grüne).
Nahrungsmittelproduktion hängt mit an „Bestäubern“
Bienen bestäubten zahlreiche Pflanzen in der Landwirtschaft, wie zum Beispiel Obstbäume und Gemüsesorten. Die Welternährungsorganisation schätzt, dass weltweit rund ein Drittel der Nahrungsmittelproduktion von Bestäubern wie Bienen abhänge. Der Verlust von Bienen gefährde daher die Nahrungsmittelsicherheit und die Vielfalt der Lebensmittel.
Die Honig- und Wildbienen sollen nun vor dem schädlichen Einfluss von Pflanzenschutzmitteln auf Basis von sogenannten Neonicotinoiden besser geschützt werden. Die Umweltminister fordern die Bundesregierung auf, sich national und EU-weit für eine „deutlich restriktivere Handhabung von Pflanzenschutzmitteln mit neonicotinoiden Wirkstoffen“ einzusetzen.
Nationales Verbot von bestimmten Pflanzenschutzmitteln
„Wir freuen uns, dass die Umweltministerkonferenz das Problem erkannt hat und wir begrüßen den Beschluss“, so Lohse. „Dies kann aber nur ein erster Schritt sein. Bremen und weitere Bundesländer halten zum Schutz der Bienen ein vollständiges nationales Verbotes des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln auf Basis der Neonicotinoide für erforderlich!“
Neonicotinoide gehören zu der Gruppe der Insektiziden. Seit Anfang der 2000er Jahre stehen sie im Verdacht, für das Bienensterben mitverantwortlich zu sein. Zahlreiche Untersuchungen belegen diesen Zusammenhang, wie das Umweltressort betont.