In fünf bis sechs Jahren kommt die Deponie Blockland an ihre Grenzen – und es wird Ersatz benötigt. Das zeigt die Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der Grünen. An welchem Standort mit einer benötigten Fläche von rund 16 Hektar der Abfall dann aufgehäuft wird, ist noch offen.
Drei Möglichkeiten bleiben Bremen: Die Blocklandeponie, die es seit 1969 gibt, zu erweitern, bei den Stahlwerken eine neue Deponie einzurichten oder die Kooperation mit Niedersachsen zu suchen – und eine Deponie außerhalb Bremens zu schaffen.
Der Waller Feldmarksee begrenzt die Deponie
Alle weiteren Varianten, die geprüft wurden, sind vom Tisch. Dazu zählte etwa, eine Deponie in der Hemelinger Marsch oder in der Osterholzer Feldmark einzurichten. Doch auch die beiden verbliebenen „Bremer Lösungen“ haben ihre Tücken: An der Blocklanddeponie begrenzt der Waller Feldmarksee die Ausbreitung. Und bei den Stahlwerken soll eigentlich der Industriepark erweitert werden. Eine Deponie – ein ständig in die Höhe wachsender Berg – könnte da stören.
„Bremen benötigt langfristig neue Deponiemöglichkeiten. Das ist gerade auch für die vielen Industrieunternehmen und damit den Wirtschaftsstandort wichtig“, sagt Maike Schäfer, Fraktionsvorsitzende und umweltpolitische Sprecherin. „Eine einfache Lösung gibt es angesichts der benötigten Fläche für eine neue Deponie in einer räumlich begrenzten Stadt nicht.“
Teil des Abfalls in Bremen aus Niedersachsen
Für Schäfer ist es wichtig, mit Niedersachsen zu sprechen. „Schließlich kommt ein Gutteil des Abfalls auch von dort. Womöglich müssen wir zunächst weniger Abfall aus Niedersachsen annehmen, um die Laufzeit der Blocklanddeponie erstmal noch verlängern zu können.“
Die Bremer Umlandgemeinden profitieren seit langem von der Müllverbrennungsanlage in der Hansestadt und gut 20 Prozent der Abfälle auf der Blocklanddeponie stammen laut Senatsantwort aus dem benachbarten Bundesland stammen.
69,2 Prozent der Abfälle stammen laut Senatsantwort aus Bremen, 3,4 Prozent aus Bremerhaven, 20,6 Prozent aus dem Umland, 6,3 Prozent aus Hamburg und noch ein halbes Prozent aus Nordrhein-Westfalen.
Aus dem Abfallberg soll ein Energieberg werden
Neben der Suche nach einem neuen Deponie-Standort müssen laut Schäfer Vorkehrungen getroffen werden, damit es auf der Blocklanddeponie auch nach der Stilllegung zu keinen Umweltschäden kommt. Auch wenn Bremen in dieser Frage noch Zeit hat, müssen bald Entscheidungen getroffen werden, schließlich kämen mit der Errichtung einer neuen Deponie Kosten auf die Stadt zu. Fraglich auch, ob dies nicht ein privates Entsorgungsunternehmen übernehmen könnte.
Gut 15 Hektar auf dem Südhang der bestehenden Deponie könnten laut Senat im Zuge der Stilllegung nach und nach für Solaranlagen genutzt werden. Schäfer wünscht sich, dass nach der Stilllegung aus dem Abfallberg ein „Energieberg“ wird.
CDU: Erst Gespräche mit Niedersachsen führen
„Das Problem mit der Deponie ist bekannt“, sagt dagegen Heiko Strohmann, Fraktionssprecher der CDU für Verkehr und Energie. Dafür sei der zuständige Senator in der Pflicht. Was eine Lösung des Entsorgungsproblems angeht, meint Strohmann, man solle erst einmal Gespräche mit Niedersachsen führen, bevor man diese vollmundig ankündige.