Der Platz vor dem Papp soll zur Naherholungsfläche werden. Foto: Schlie Der Platz vor dem Papp soll zur Naherholungsfläche werden. Foto: Schlie
Platz vor dem Papp

Neustadt: Naherholung an vierspuriger Hauptstraße

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Mit "Lichter der Neustadt" in der Weihnachtszeit war auf dem Platz vor der Bar "Papp" erstmals was los. Jetzt wollen die Betreiber nachlegen. Entspannung an einer der größten Kreuzungen der Neustadt - wie soll das gehen?

Tausende Autos und Fahrradfahrer, außerdem immer wieder Krankenwagen mit Sirene passieren täglich den Kreuzungsbereich Friedrich-Ebert-Straße/Osterstraße. Trotzdem wollen Nico Hirschmann und Timo Schumacher ausgerechnet an dieser Stelle einen Treffpunkt für Bremer schaffen. Ihre Ideen: Flohmärkte, Open-Air-Kino und Kickerturniere unter freiem Himmel.

Viele Neustädter haben die Freifläche nie als Platz wahrgenommen. Kein Wunder: Offiziell gehört der Bereich zur Kreuzung. Unterirdisch verläuft eine Hochspannungsleitung. Eine dauerhafte Bebauung des Platzes ist schon allein deshalb nicht erlaubt.

Platz soll auch im Sommer belebt werden

Eine vorübergehende Nutzung mit transportablen Aufbauten ist aber durchaus möglich. Das haben Nico Hirschmann und Timo Schumacher, Betreiber der Gastro-Betriebe „Papp“ und „Karton“, im vergangenen Jahr bewiesen, als sie vergleichsweise kurzfristig das Fest „Lichter der Neustadt“ aus dem Boden stampften.

Selbstgezimmerte Hütten und Jurten-Zelte lockten nach Angaben der Gastronomen in 20 Tagen rund 6.000 Besucher an die vielbefahrene Kreuzung. 24 Bands und mehrere DJs machten Musik, Händler verkauften ihre Waren. „Das hat uns Recht gegeben, dass es gewollt ist“, resümiert Hirschmann. Er gibt aber auch zu: Trotz vieler positiver Rückmeldungen waren nicht alle Anwohner begeistert vom Trubel vor ihrer Haustür.

Keine direkte Verbindung zur Papp-Außengastronomie

Trotzdem wollen die beiden Männer die „Lichter der Neustadt“ jetzt mit einer Sommervariante fortführen. Gespräche mit dem Amt für Straßen und Verkehr, der Polizei und Feuerwehr, Vertretern von Stadtplanung und Bauordnung sowie dem Beirat habe es bereits gegeben, sagt Hirschmann.

Wichtig ist ihm, den Platz von der Außengastronomie seines „Papps“ zu trennen. Sie soll lediglich direkt an der Hausfassade stattfinden, während der Platz auch Bremer zum Verweilen einladen soll, die nicht Papp-Gäste sind.

Vorbilder aus Hamburg, Berlin und Kapstadt

Was auf dem Gelände passieren könnte, haben Hirschmann und Schumacher schon vor Augen. Ihre Vorbilder: Das Maybachufer in Berlin, der Hallo-Frau-Nachbar-Flohmarkt in Hamburg und der Nachbarschafts-Markt auf dem Gelände „The Old Biscuit Mill“, einer früheren Keksfabrik, in Kapstadt.

„Wir wollen das nicht alleine machen“, sagt Hirschmann. Neustädter mit eigenen Initiativen und Ideen sind also zur Mitarbeit aufgerufen. Schon jetzt zeichnen sich erste Kooperationen an. So hätte der Verein, der den Lucie-Flechtmann-Platz wenige Meter weiter bewirtschaftet, angekündigt, bei der Begrünung des Papp-Platzes mitzuhelfen.

Alte Filme unter freiem Himmel

Neben Holz und Stoffen sollen nämlich auch Pflanzen dabei helfen, das Areal zumindest ein wenig von der vielbefahrenen Friedrich-Ebert-Straße abzuschirmen. Auch Blumenkästen, die gleichzeitig als Fahrradständer dienen, sollen den Platz begrenzen.

Mit dem Kino City 46 sei man außerdem in Gesprächen darüber, inwieweit es möglich wäre, auf dem Gelände im Sommer alte Filme unter freiem Himmel zu zeigen.

Finanzierung noch unklar

Allein die Finanzierung scheint noch völlig offen. „Darüber haben wir uns noch keine Gedanken gemacht“, sagt Hirschmann. Er betont aber: „Wir wollen es machen und werden es umsetzen, wenn es gewollt ist.“ Er hofft darauf, bis zum Spätsommer zumindest einen Teil der Pläne umsetzen zu können.

Unterstützung hat bereits der Beirat Neustadt angekündigt. „Der Beirat kann froh sein, dass diese Aktivitäten dort passieren“, sagt Beiratspolitiker Rainer Müller (SPD). Wie auch viele andere Stadtteilparlamentarier hat er die Pläne von Hirschmann und Schumacher in der jüngsten Beiratssitzung am Donnerstag ausdrücklich gelobt.

Inwiefern Unterstützung – gegebenenfalls auch finanzieller Art – aus der Stadtteilpolitik kommen kann, soll Thema in der nächsten Sitzung des zuständigen Fachausschusses sein.

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