Zum Glück war es nur eine Übung, die Verpuffung im Chemieraum des Lernhauses im Campus bloß Rauch aus einer Nebelmaschine, die 16 verletzten Schulkinder von Angehörigen der Jugendfeuerwehr gespielt. Als die Alarmierung der Rettungskräfte Sonnabendmorgen für einen Einsatz am Campus erfolgte, wusste noch keiner der Herbeigerufenen, dass es sich um eine Übung handelte.
Ein „Massenanfall von Verletzten“ war gemeldet worden. Ortsbrandmeister Heiko Ruthemeier hatte im engsten Kreis ein Szenario ausgetüftelt, das eine Verpuffung im Chemieraum der Oberschule Lernhaus im Campus ausmalte. Durch starke Rauchentwicklung wurden 15 Schulkinder und eine Lehrkraft verletzt. 30 Einsatzkräfte der Osterholz-Scharmbecker Brandbekämpfer erreichten das Campusgelände.
Bergung erfolgte per Drehleiter
Während die ersten Feuerwehrleute, ausgestattet mit schweren Atemschutzgeräten, ins Gebäude eindrangen, um nach Opfern zu suchen, sorgten draußen weitere Kräfte für weitergehende Logistik, so wurde ein Zelt zur Erstversorgung der Verletzten aufgebaut. Weil die Bergung der Opfer nicht übers Treppenhaus geschehen konnte, brachte die Feuerwehr ihren Drehleiterwagen in Position. Die Verletzten wurden aufs Dach der Schule gebracht und von dort aus etwa 20 Metern Höhe im Korb nach unten transportiert.
Mittlerweile waren auch schon Notarzt und die Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) mit 14 Einsatzkräften eingetroffen. Die „Schwerverletzten“ wurden im Zelt erstversorgt und dann für den Transport ins Krankenhaus vorbereitet. Die leichter Verletzten konnten im Freien versorgt werden.
Ablauf der Feuerwehr-Übung war erfolgreich
Notarzt Uwe Böttcher war mit dem Ablauf der Übung zufrieden, „im Ernstfall hätten noch mehr Rettungswagen eingesetzt werden müssen“.
Heiko Ruthemeier hatte die Übung angesetzt, damit das Zusammenwirken von Feuerwehr und DRK-Bereitschaft optimiert werden kann. DRK-Einsatzleiter Hermann Spang hätte sich dafür auf seiner Seite noch mehr Einsatzkräfte gewünscht.
Der stellvertretende Ortsbrandmeister Olav Heese hatte gestern die Einsatzleitung inne und freute sich, dass die drei Rettungsassistenten aus den Reihen der Feuerwehr, nachdem sie für Lösch- und Sicherungsarbeiten nicht mehr benötigt wurden, zur Verstärkung des DRK an die Sanitäter übergeben werden konnten.