Pro: „Bessere Anbindung der Stadtteile“
Bremen als wachsende Großstadt benötigt eine zukunftsfähige, nachhaltige Verkehrsinfrastruktur. Die Straßenbahnlinien 1 und 8 wurden in gesamtstädtischem Konsens im Verkehrsentwicklungsplan beschlossen. Stuhr, Weyhe, Brinkum und Mittelshuchting werden hiermit direkt und ohne Umsteigen an City und Hochschule angebunden.
Die Erreichbarkeit des Roland-Centers wird besser. Details der Streckenführung wurden im Bürgerdialog optimiert. In Huchting wird ein neuer Stadtplatz entstehen. Der Weg zum Arbeitsplatz oder zum Einkauf in Bremen wird bequemer. Jährlich 5 Millionen Pkw-Kilometer, die die Luft verschmutzen, entfallen durch Wechsel auf den ÖPNV.
Fazit: Die Verlängerung der Linien 1 und 8 sind für Bremen ein weiterer Schritt in die Zukunft als lebenswerte Großstadt, die nicht im Stau erstickt. Gleiches gilt für Huchting als liebenswerten Stadtteil. Und für das Zusammenwachsen unserer Region.
Dr. Joachim Lohse, Senator für Bau, Umwelt und Verkehr
Contra: „Verlängerung ist Steuerverschwendung“
Kein Huchtinger ist gegen den ÖPNV. Im Gegenteil sind wir froh darüber, eine intakte Anbindung zu haben. Warum man uns diese nun nehmen will, kann ich nicht nachvollziehen. 33.000 Huchtinger haben derzeit eine Bushaltestelle in ihrer Nähe. Durch die geplante Linienveränderung werden Haltestellen verlegt, einige Bereiche werden gar nicht mehr befahren.
Das gesamte Holländerviertel mit mehr als 7.000 Einwohnern ist komplett abgeschnitten und auch im restlichen Huchting verdreifacht sich der Weg von der Haustür zur Haltestelle. Gewohnte Wege zur KiTa oder zum Arzt sind ohne Umsteigen nicht mehr möglich.
Allein die Verlängerung der Linie 1 um vier Stationen kostet mehr als 30 Millionen Euro – das ist viel für ein Bundesland, das sparen muss. Ich würde mir wünschen, das Geld würde für Dinge ausgegeben, die einen echten Mehrwert haben. Für mich persönlich ist der Ausbau der Linie 1 reinste Steuerverschwendung.
Falko Bries, Beiratssprecher Huchting