Los ging es mit dem Eröffnungsspiel der EM am Freitagabend. Rund 100 Fußballbegeisterte fanden sich zum Public Viewing am Theater am Goetheplatz ein. Die Stimmung war gut, aber Euphorie war beim Auftakt noch nicht dabei. Dafür hatte die Polizei das Geschehen im Blick. Die Beamten, die das Public Viewing absichern sollen, hielten sich diskret im Hintergrund.
Die Begeisterung über die Europameisterschaft in Frankreich wird sich in Bremen wohl beim ersten Spiel der Deutschen gegen die Ukraine in Lille entzünden (21 Uhr, ARD).
Sieling schaut Deutschland-Spiel mit Familie
„Ich freue mich auf das erste Spiel mit der deutschen Nationalmannschaft“, sagt Bürgermeister Carsten Sieling (SPD). Er will zu Hause mit der ganzen Familie das Spiel verfolgen. „Ich gehe in meine Stammkneipe in Hastedt“, sagt dagegen Bürgerschaftspräsident Christian Weber (SPD). Die Begleitumstände des Profi-Fußballs seien ihm nicht immer sympathisch, merkt Weber an, aber er sei „natürlich Fußballfan“, weil er als junger Mensch selbst gekickt habe, bis in die Bezirksliga.
Ex-Sportsenator, Werder-Aufsichtsratsmitglied und Sportberater der Vereinten Nationen, Willi Lemke, hat ein ganz anderes Problem: „Ich bin am Sonntag beruflich in Florida. Wenn das Spiel beginnt, ist es dort drei Uhr nachmittags. Ich hoffe, dass ich irgendwo eine Kneipe finde, in der ich das Spiel gucken kann.“ Aber Lemke ist sich sicher: „ Wir werden die Ukrainer schlagen. Mit dieser Mannschaft haben wir alle Chancen.“
„Wir haben den warmen Wind im Rücken“
Auch Revolverheld-Sänger Johannes Strate ist ganz klar für Jogis Team: „Ich gucke Sonntag bei meinen Nachbarn. Die zeigen traditionell das Eröffnungsspiel der Deutschen mit ganz vielen Leuten auf der Terrasse.“ Und Strate glaubt, dass es 3:0 für Deutschland ausgeht.
„Wir sind ‘ne Turniermannschaft, das wird eine deutliche Angelegenheit. Und ich erwarte, ehrlich gesagt, von der EM, dass Deutschland ein super Turnier spielt und ins Finale kommt. Wir haben den warmen Wind von der WM im Rücken.“
Viktor Skripnik sieht Chancen für die Ukraine
Chancen für „seine“ Nationalmannschaft sieht dagegen der Ukrainer und Werder-Coach Viktor Skripnik. „Im Fußball ist schließlich alles möglich. Die Ukraine ist stolz, bei dieser EM dabei zu sein.“ Er sei sicher, dass die Mannschaft von Beginn an in jedem Gruppenspiel alles geben wird. „Erst einmal wird es darum gehen, in dieser schweren Gruppe mit Deutschland, Polen und Nordirland zu bestehen. Wenn das Achtelfinale erreicht werden würde, wäre das schon ein großer Erfolg.“
Ex-Werder-Coach Thomas Schaaf ist vor Ort mit dabei als einer von 13 „Technical Observers“, die im Auftrag der UEFA die EM beobachten. Auch Werder-Stadionsprecher Arnd Zeigler ist in Frankreich und für die ARD als Moderator in Paris im Einsatz. „Ich erwarte ein klassisches, buntes Fußballfest. Aus meinem Hotelzimmerfenster schaue ich jeden Tag auf den mit einem riesigen Ball dekorierten Eiffelturm. Paris ist absolut in EURO-Stimmung.“
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