Das Modeunternehmen zero mit Sitz in Bremen musste Insolvenz anmelden. Foto: zero Derr Verkauf geht trotz Insolvenzverfahren weiter.
Insolvenz

Verkauf bei Zero geht trotz Insolvenz weiter

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Das Insolvenzverfahren für das Bremer Modeunternehmen wurde eröffnet. Mit drei potentiellen Käufern wird verhandelt. Derweil ist das Gehalt für die Mitarbeiter durch den normalen Geschäftsbetrieb gesichert.

Nach dem das Modeunternehmen Zero im April Insolvenz angemeldet hat, wurde nun das Insolvenzverfahren eröffnet, wie die Insolvenzverwalter Tim Beyer und Dr. Malte Köster mitteilten. Während des Insolvenzverfahrens geht der Verkauf in den deutschen Laden und Shop-in Shops weiter. Dadurch sind auch die Gehälter der rund 1.000 Mitarbeiter bei Zero gesichert.

Nach dem die Insolvenzverwalter etwa ein Dutzend Angebote geprüft haben, werden nun mit drei Interessenten Verhandlungen geführt.  „Der Investorenprozess hat an Dynamik gewonnen. Der Fokus der Verhandlungen liegt nach wie vor darauf, einen starken Partner zur Fortführung der Unternehmensgruppe als Ganzes zu finden“, sagt Köster.

Insolvenzverwalter ist zuversichtlich

Der bisherige Verlauf stimme ihn zuversichtlich, so dass er hoffentlich in wenigen Wochen genauere Auskünfte zu den Perspektiven geben könne. „Dass das laufende Geschäft auch nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens zum 1. Juni weitergeführt werden kann, zeigt, dass die eingeleiteten Maßnahmen zur Stabilisierung greifen“, betont Köster.

Sein Kollege Tim Beyer betont: „Wir arbeiten weiter mit klarem Fokus an der nachhaltigen Stabilisierung und möchten uns an dieser Stelle ganz ausdrücklich für das beeindruckende Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Zero im vorläufigen Verfahren bedanken.“ Auch im offiziellen Verfahren werde man auf die Belegschaft und deren Begeisterung für die Marke Zero setzen, so der Insolvenzanwalt.

Geschäftsführer Fischer zieht sich zurück

Beyer und Köster haben sich mit Reinhard Fischer, bisheriger geschäftsführender Gesellschafter der Zero-Gruppe, darauf verständigt, dass er sich aus dem operativen Geschäft zurückziehe.

Der scheidende Geschäftsführer Fischer erklärte: „Die vergangenen Monate waren äußerst intensive Monate. Nicht nur für mich, sondern für jeden einzelnen im Unternehmen. Alle bei Zero arbeiten mit Hochdruck daran, den Fortbestand des Unternehmens zu sichern und stabile Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. In diesem Zusammenhang habe ich mich dazu entschieden, mich aus dem operativen Management des Unternehmens zurückzuziehen.“ Er werde aber dem Unternehmen immer eng verbunden bleiben.

Anderungen in der Modebranche führten zu finanzieller Schieflage

Die gravierenden Veränderungen in der Modebranche, die zu hohem Wettbewerbsdruck und Umsatzrückgängen speziell im mittleren Marktsegment geführt haben, sind der Grund für die finanzielle Schieflage des Bremer Modekonzerns. Außerdem hat sich das Kaufverhalten der Kunden in den letzten Jahren stark verändert und vom stationären Handel hin zum Online-Handel verlagert.

„Wir haben verschiedene Ansätze vorangetrieben, um die Firmengruppe in einem schwierigen Branchenumfeld neu auszurichten, wie etwa die Marke Zero mit einem neuen, design-orientierten Store-Konzept zu stärken. Zudem wurde der Online-Shop neu aufgebaut“, sagte Reinhard Fischer im April.

Die eingeleiteten Maßnahmen  hatten jedoch nicht ausgereicht, um die hohen Belastungen durch Umsatzrückgänge sowie ungünstige Kostenstrukturen zu kompensieren.

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