Die Ausschreibung soll möglichst offen formuliert werden, ist vorab im Wirtschaftsressort der Stadt zu erfahren. „Gastronomie muss ein Pfeiler sein“, sagt Sprecher Holger Bruns etwa. Auch „übernachten in maritimer Umgebung“ werden die Ausschreibungsunterlagen nahe legen.
Touristik und Freizeit sollen bei einer künftigen Nutzung des Areals in Woltmershausen im Mittelpunkt stehen. Ideen sind nicht nur für das Restaurant gefragt, das die Familie von Joachim Oekermann seit fast 40 Jahren führt und das jetzt vor einer ungewissen Zukunft steht.
Ausschreibung wird offen formuliert
Das neue Konzept soll auch für das gesamte Gelände bis zur Senator-Borttscheller-Straße gelten und eine möglichst attraktive Nutzung beinhalten. „Die Ausschreibung ist aus gutem Grund offen formuliert“, sagt Holger Bruns. „Wir geben den Rahmen vor, der die Gelegenheit gibt, ihn auszufüllen.“
Ein konkretes Datum für die Veröffentlichung der Ausschreibungsunterlagen gibt es laut Wirtschaftsressort noch nicht. Sie sei aber für den Zeitraum rund um die öffentliche Beiratssitzung in Woltmershausen geplant, die für den 15. August vorgesehen ist.
Veröffentlichung womöglich vor Beiratssitzung
Bruns schließt nicht aus, dass das Wirtschaftsressort die Unterlagen bereits vor dem Treffen des Stadtteilparlaments veröffentlicht. Das stößt der CDU-Beiratsfraktion bitter auf, die sich deshalb jetzt an den Wirtschaftssenator gewandt hat.
Es seien bereits über 1.000 Unterschriften für den Erhalt des Lokals „Lankenauer Höft“ gesammelt worden. Aufgrund dieser Stimmung solle das Ressort mit der geplanten Ausschreibung warten und stattdessen einen Vertreter aus den eigenen Reihen zur Sitzung am 15. August in Woltmershausen schicken.
Beirat soll in Auswahlphase einbezogen werden
Holger Bruns verweist hingegen auf das Protokoll der Woltmershauser Bauausschuss-Sitzung aus dem Mai. Dort hätten die Stadtteilpolitiker die vom Wirtschaftsressort vorgeschlagenen Entwicklungsbemühungen rund um das Lankenauer Höft ausdrücklich begrüßt und festgestellt, dass diese dem entsprechen, was sich auch der Beirat seit Jahren wünsche, so Bruns.
Bereits in dieser Sitzung habe der Ausschuss den Wunsch formuliert, dass die Stadt ein Interessenbekundungsverfahren in Gang bringt. Und das werde nun geschehen. „Es ist aber selbstverständlich, dass der Beirat in der Auswahlphase mit einbezogen wird“, betont er.
Verkehrswertgutachten fehlt noch
Wie lange Zeit potenzielle Investoren haben werden, um sich mit ihrem Konzept für das Lankenauer Höft zu bewerben, konnte Bruns noch nicht sagen. Allerdings liegen wohl auch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht alle erforderlichen Unterlagen vor. So fehlt noch das Verkehrswertgutachten von GeoInformation.
Trotzdem ist Bruns sich sicher, dass das Ausschreibungsverfahren wie geplant noch in diesem Jahr abgeschlossen wird, auch wenn eine Umsetzung des Gewinnerkonzepts nicht vor kommendem Jahr zu erwarten ist. Bruns nennt die Zeitschiene „ambitioniert“, ist aber fest davon überzeugt, dass bis Dezember eine Auswahlentscheidung getroffen ist. Deshalb wird wohl auch wie angekündigt, Oekermanns Pachtvertrag Ende des Jahres ohne eine Verlängerung ablaufen.
„Man hat uns zugesagt, dass es eine Übergangslösung geben wird“, sagt hingegen Edith Wangenheim (SPD). Sie begrüßt, dass das Interessenbekundungsverfahren nun endlich in Gang kommen soll.