Hochzeit: Die Bremer trauen sich weniger

Träumen viele Bremer vom schönsten Tag im Leben – der Hochzeit? Wird in unserem Bundesland wieder mehr geheiratet oder lassen sich Paare auffällig oft scheiden? Antworten liefert jetzt das Statistische Landesamt.

Im Land Bremen gibt es immer weniger Ja-Sager – zumindest wenn es darum geht, den Bund der Ehe zu schließen. Das Statistische Landesamt hat gerade die Zahlen für 2015 veröffentlicht. Spontane Erkenntnis: Die Tendenz ist fallend. Im vergangenen Jahr wurden in den hiesigen Standesämtern insgesamt 2.708 Ehen geschlossen. Das sind 92 oder 3,3 Prozent weniger als 2014.

Weniger Bremer heiraten

Betrachtet man die Zahl der Eheschließungen in den vergangenen zwanzig Jahren, so wird dieser Rückgang noch deutlicher. Laut Statistischem Landesamt wurden im Jahr 1995 noch 3.561 Ehen geschlossen und 2005 waren es 2.960.

Ja zum zweiten Mal

Ein Blick auf die Ja-Sager des vergangenen Jahres: Für die meisten der 2015 getrauten Paare war es das erste Mal: 78 Prozent waren bis dato noch ledig. Im zweistelligen Bereich liegt auch die Zahl der „Wiederholer“: 20 Prozent der Männer und 21 Prozent der Frauen waren vorher schon einmal verheiratet und nur wenige waren verwitwet.

In den meisten Fällen (2.321 oder 86 Prozent) haben beide Eheleute die deutsche Staatsbürgerschaft. Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr annähernd konstant geblieben (2014: 2.322).

Plus an Scheidungen

Die Zahl der Scheidungen dagegen ist leicht angestiegen: Im Jahr 2015 sagten insgesamt 1.393 Paare Ade, Goodbye, alles vorbei – etwas mehr als 2014 (1.382). Im Schnitt waren sie 11,6 Jahre verheiratet, fast die Hälfte von ihnen hatten gemeinsame Kinder unter 18 Jahren. Grundsätzlich ist allerdings festzustellen, dass über einen längeren Zeitraum die Scheidungsrate ebenfalls sinkt: 1995 wurden noch 1.799 Paare geschieden.

Ehen halten länger

Auffällig ist, dass die Bremer länger zu ihrer Ehe stehen. Betrug die Durchschnittsdauer einer Ehe 1995 noch 9,8 Jahre, verlängerte sich die traute Zweisamkeit in den vergangenen 20 Jahren um rund 22 Monate auf 11,6 Jahre.