Die Elefanten-Dame Khamkoon wollte in Thailand lieber fressen, als spazieren gehen. Foto: Bohlmann Die Elefanten-Dame Khamkoon wollte in Thailand lieber fressen, als spazieren gehen. Foto: Bohlmann
Safari zu Fuß

Dschungelspaziergang mit Elefant in Nordthailand

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Es gibt nicht nur „Gold“ am Länderdreieck in Thailands Norden zu entdecken: Auch Grau gibt im Dschungel den Ton an. Im Elefanten-Ressort kam es zu einer tierischen Begegnung – ganz artgerecht. Wir haben es ausprobiert.

Meine erste Begnung mit einem Elefanten – ich bekomme große Augen, der Dickhäuter nimmt nicht einmal Notiz von mir. Khamkoon hat Hunger und wenig Lust auf einen Spaziergang mit mir. Nützt aber nichts, sie muss bewegt werden. Also stoppt das neunjährige Elefantenmädchen bei jeder Gelegenheit, um zu fressen.

Ihre Leibspeise ist Bambus, der überall am Wegesrand wächst und den sie mit ihrem Rüssel aus dem Gebüsch reißt. Ihr Mahout, wie die Elefantentrainer in Thailand genannt werden, heißt Tao und er ist an diesem Sonntagmorgen sichtlich genervt von seiner Zwei-Tonnen-schweren Elefantendame, die er seit ihrer Geburt betreut.

Elefanten haben ihren eigenen Kopf

Khamkoon soll auf ihn hören, aber sie ist eben in der Pubertät und hat ihren eigenen Dickkopf, wie er mir erzählt. Ich finde das sympathisch, spreche meinen Gedanken aber nicht aus, denn Tao lächelt gequält und ruft Khamkoon immer wieder zu, sie solle weiter gehen. Khamkoon gehorcht – bis zum nächsten Bambusbusch.

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Am Goldenen Dreieck wo sich Thailand, Myanmar und Laos am Fluss Ruak gegenüber liegen, bevor dieser in den Mekong mündet, liegt inmitten des Dschungels das Anantara Golden Triangle Elephant-Resort und Camp, in dem man mit Blick auf die Dickhäuter luxuriös übernachten und entspannen kann.

Die Landschaft ist malerisch, aber berühmt geworden ist die Region der Provinz Chiang Rai durch das „Gold“ was dort einst angebaut wurde – Opium. Heute kann man sich diese geschichtsträchtige Vergangenheit der Region im Museum „Hall of Opium“ anschauen.

Elefanten keine Touristenattraktion

Khamkoons Rauschmittel hingegen sind die Bambushalme. Gemeinsam mit elf weiteren Dickhäutern lebt sie auf dem Gelände der Elefanten-Stiftung von Anantara. „Wir wollen die Elefanten hier möglichst artgerecht halten und sie so vor Arbeit und Tierquälerei bewahren“, erklärt mir John Roberts, der Leiter der Stiftung.

Wenn er von einem der vielen Elefanten erfahre, die in Thailands Straßen zum Betteln eingesetzt oder als Touristenattraktion herhalten müssten, versuche er, ihre Mahouts dazu zu überreden, mit ihnen in sein Ressort zu kommen.

Jobs für Elefantentrainer und deren Familien

„Wir bieten den Tieren eine gesunde Umgebung, den Mahouts einen Job, schicken deren Kinder in die Schule und beschäftigen auch die Frauen“, so Roberts weiter. Seitdem die Elefanten in Thailand nicht mehr als Arbeitstiere gebraucht werden, verdienen ihre Halter mit den Tieren auf eine nicht artgerechte Weise ihren Lebensunterhalt. „Bei uns geht es allen gut“, versichert Roberts.

Khamkoon stellt das bei unserem Spaziergang durch den Dschungel unter Beweis. Sie genießt ihre Freiheit, ist zutraulich aber hat auch ihren eigenen Kopf. Zwei Stunden laufen wir durch den Busch. Tao erklärt mir, dass die Tiere ihren täglichen Auslauf und ein Bad brauchen.

Khamkoon liebt die Erfrischung – kein Wunder bei dreißig Grad schwüler Hitze und jeder Menge Staub auf der Dickhaut. Mit Hilfe eines Gartenschlauchs verwandelt Tao das graue Fräulein nach dem Waschen in eine braune Schönheit. Sie revanchiert sich mit einer „Rüssel-Dusche“ für ihren Herrn. Tao nimmt es mit Humor und treibt sie den Berg hinauf. Ich laufe schweißgebadet hinterher, komme so ganz nah an den sanften Giganten.

Reiten auf Elefanten nicht erwünscht

Khamkoon ist auch keck, sie findet es besonders lustig, ihren Rüssel auf meiner Schulter abzulegen und nach der Kamera zu angeln. Ein unglaublicher Moment für mich, dem schnuckeligen Vierbeiner auf so eine natürliche Art und Weise nahe zu kommen. In meinem Kopf schwirrt der Gedanke, dass viele Touristen die Lebewesen nur als vierbeinige Attraktion ansehen, wie etwa beim Elefanten-Reiten. „Das bieten wir kaum noch an, weil es für die Tiere nicht gesund ist“, versichert mir Stiftungsleiter Roberts. Viele Touristen würden das leider noch immer erwarten. Ich hingegen bin heilfroh, dass meine neue Freundin Khamkoon nicht zu einem „Zirkusdumbo“ mutieren muss.

Fakten

Infos zum Reiseland auf der Homepage des Fremdenverkehrsamts.

Flug: Star Alliance-Mitglieg Thai Airways International (THAI) fliegt mehrmals in der Woche ab Frankfurt und München nach Bangkok. Über das Drehkreuz sind mit THAI viele nationale und internationale Ziele in Fernost zu erreichen. Mehr unter www.thaiairways.com im Netz.

Unterkunft: Das Anantara Triangle Elephant Camp & Resort liegt Nahe Chiang Rai auf einer Anhöhe am Zusammenfluss von Ruak und Mekong und bietet einen wunderschönen Blick auf  Thailand, Myanmar und Laos. Das Luxus-Resort mit eigenem Elefantencamp und eigener Kochschule verfügt über insgesamt 63 Zimmer und Suiten.

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