Blick in ein Zimmer der Unterkunft in der Tucholskystraße. Foto: Schlie Blick in ein Zimmer in der Unterkunft Tucholskystraße. Foto: Schlie
Ansturm ebbt ab

Nur noch 2200 Flüchtlinge kamen im ersten Halbjahr

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Während 2015 noch über 10.000 Menschen nach Bremen kamen, geht die Zahl der Flüchtlinge weiter zurück. Gerade einmal 175 wurden im Monat Juni gezählt. In Blumenthal ist derweil ein neues Wohnheim fertig geworden.

Seit Jahresbeginn kommen deutlich weniger Flüchtlinge nach Bremen. Während die Zentrale Aufnahmestelle im November 2015 noch 1.937 Menschen registriert hat, waren es im Juni 2016 nur noch 175. Von 1. Januar bis 1. Juli sind es insgesamt 2255 Flüchtlinge gewesen, die nach Bremen gekommen sind, wie die Sozialbehörde berichtet.

Im gesamten Jahr 2015 waren es dagegen 10.274 Flüchtlinge – damit geht dieses Jahr „in die Geschichte ein mit dem stärksten Zuzug seit der Nachkriegszeit“, so die Sozialbehörde. Im November vergangenen Jahres hatte die Behörde noch mit 10.000 bis 18.000 Flüchtlingen im Jahr 2016 kalkuliert, gleichwohl aber eingeräumt: „Eine verlässliche Prognose ist fast unmöglich.“

Jetzt 3000 Plätze in Übergangswohnheimen

Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) betont aber, dass weiter am Bau von guten Unterkünften und bezahlbaren Wohnungen festhalten müsse. Das Bundesland Bremen nehme nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel 0,96 Prozent aller Menschen auf, die in Deutschland Zuflucht suchen.

Insgesamt hat die Sozialbehörde die Zahl der Plätze in Bremens Übergangswohnheimen auf derzeit rund 3.000 ausgebaut. Ende 2015 waren es noch rund 2.300 Plätze.

Die Haupt-Herkunftsländer der Flüchtlinge waren, nach den bundesweiten Daten, im Juni Syrien (16,01 Prozent), Afghanistan (14,42 Prozent), Irak (7,51 Prozent), Russische Föderation (7,35 Prozent) und Eritrea (7,08 Prozent).

Erstes Wohnheim in „Holzrahmenbauweise“ eröffnet

Am Freitag hatte Stahmann das erste Übergangswohnheim in „Holzrahmenbauweise“ eröffnet. Die Sozialbehörde hat die Einrichtung in der Blumenthaler Ermlandstraße an den Träger ASB übergeben. Die neue Unterkunft bietet Platz für 250 Flüchtlinge und steht auf dem rund 8.000 Quadratmeter großen Gelände des ehemaligen Tennis-Clubs Blumenthal. Stahmann erklärte weiter, dass die Turnhallen und Zelte jetzt weitgehend geräumt seien.

„Im Unterschied zu den Notunterkünften können die Bewohnerinnen und Bewohner im Übergangswohnheim ihre eigenen Mahlzeiten zubereiten“, sagte Stahmann. „Das gibt ihnen ein Stück ihrer Individualität zurück. Und es ist ein wichtiger Schritt zur Integration, allein weil sie jetzt ihre täglichen Einkäufe selbst besorgen können und müssen.“

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