4.150 Menschen galten im Juli in Delmenhorst als arbeitslos. 920 sind Kunden der Agentur für Arbeit, 3.230 werden vom Jobcenter betreut.
Das ist ein Anstieg gegenüber dem Juni um 69 Personen, aber im Vergleich zum Juli 2015 immer noch ein um 106 Personen besserer Wert. Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 10,5 Prozent gegenüber 10,8 Prozent im Juli 2015.
Einen Zuwachs registrierten die Mitarbeiter von Jobcenter und Agentur für Arbeit insbesondere bei Personen unter 25 Jahren und bei Ausländern. Zumindest die Zahl der jungen Leute wird in den kommenden Monaten wieder deutlich abnehmen, gibt sich Karin Kayser, Geschäftstellenleiterin der Agentur für Arbeit in Delmenhorst, zuversichtlich.
Junge Leute treffen auf hohen Personalbedarf
„Die vorübergehend arbeitslos gemeldeten Schüler und Azubis treffen auf einen hohen Personalbedarf. Gerade Betriebe, die nicht selbst ausbilden, nutzen vielfach in den kommenden Monaten die Chance, gut ausgebildete Nachwuchskräfte für ihr Unternehmen zu sichern“, erläutert Kayser.
Offene Stellen gibt es weiterhin insbesondere in den Berufsbereichen Produktion und Fertigung (206 Stellen), in den Bereichen Gesundheit und Soziales, Lehre und Erziehung (insgesamt 122), sowie Bau, Architektur, Gebäudetechnik (85). Es folgen die Berufe des Handels (73) und Verkehr/Logistik (65).
Auch wer noch für das aktuelle Ausbildungsjahr eine Lehrstelle sucht, hat Chancen. 219 unversorgt gebliebenen Bewerbern stehen 142 offene Ausbildungsstellen gegenüber. Möglichkeiten gibt es insbesondere in den Metallberufen, der Lebensmittel-Produktion, im Hochbau und im Einzelhandel, bei Frisören und medizinischen Fachangestellten.
Situation für Ausländer schwieriger
„Das heißt aber nicht, dass es nicht auch noch Plätze in anderen Berufen gibt“, betont Regina Krumpe, Teamleiterin Arbeitgeberservice. Wichtig seien eine gute Bewerbung und richtiges Auftreten im Vorstellungsgespräch.
Schwieriger ist die Situation für Ausländer. Ihr Anstieg ist vor allem auf die wachsende Zahl als arbeitslos registrierter Flüchtlinge aus Ländern des Nahen Ostens zurückzuführen. Ihre Vermittlung ist aufgrund fehlender Sprachkenntnisse und Berufsabschlüsse schwierig.
„Die jungen Leute gehen, die Ausländer werden wir wohl noch etwas länger behalten“, meint Kayser. Doch man sei gut ausgestattet und verfüge über auskömmliche Mittel. Auch müsse niemand befürchten, gegenüber Geflüchteten benachteiligt zu werden. Man habe zusätzliche Kräfte und Mittel erhalten. „Es gibt keine Bevorzugungen für Geflüchtete“, versichert Kayser.