So wie der Radfahrer hinten im Bild müssen nicht nur Autofahrer, sondern auch Pedalisten den Bauminseln Auf dem Bohnenkamp ausweichen – das kritisiert der ADFC.Foto: Schlie Radfahrer müssen den Bauminseln Auf dem Bohnenkamp ausweichen – das kritisiert der ADFC.Foto: Schlie
Radverkehr

Bauminseln: Sicherheit oder Gefahr für Radfahrer?

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Seit Kanalbaumaßnahmen sieht die Straße Auf dem Bohnenkamp in Woltmershausen anders aus – und kassiert Kritik vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Dass Fahrradfahrer Slalom fahren müssen, sei gefährlich.

Bauminseln heißen die Verkehrshindernisse, die seit kurzem einen Teil der Straße Auf dem Bohnenkamp für sich beanspruchen. Drei Stück von ihnen sind im Zuge der Kanalbaumaßnahmen zwischen Hempenweg und Dötlinger Straße vom Amt für Straßen und Verkehr angeordnet worden.

„Wir sind mit diesen Maßnahmen dem Beiratsvotum gefolgt, um eine Entschleunigung des Kfz-Verkehrs zu erreichen“, erklärt ASV-Sprecher Martin Stellmann.

ADFC: Straße nach Umbau wenig fahrradfreundlich

Kritik für die neue Gestaltung kommt aber vom ADFC. Die als Radhauptroute ausgewiesene Straße Auf dem Bohnenkamp sei nach dem Umbau jetzt nur noch wenig fahrradfreundlich.

„Die im Bereich zwischen den Kleingärten in die Fahrbahn hineinragenden Bauminseln zwingen auch Radfahrer zum Slamlomfahren, führen sie mit in den Stau und bringen sie in unliebsame Tuchfühlung mit überholenden und entgegen kommenden Autos“, kritisiert der Interessenverband.

Mit oder gegen den politischen Willen?

Er befürchtet, dass die Radfahrer die Engstellen meiden und zu Lasten der Fußgänger auf den Gehweg ausweichen. „Die Straßenumgestaltung widerspricht dem Willen der Politik, das Radfahren zu fördern, so wie es im Verkehrsentwicklungsplan 2025 festgelegt wurde“, kritisiert ADFC-Vorsitzender Tobias Wolf.

Stellmann vom ASV verweist aber gerade auf den politischen Willen. Schließlich habe der Woltmershauser Beirat der vorgestellten Planung während seiner Sitzung im Mai 2015 zugestimmt. Den Wunsch danach, Autofahrer dazu zu bewegen, langsamer zu fahren, teile auch das ASV.

Entschleunigung war Hauptaugenmerk

„Die Notwendigkeit der Entschleunigung in diesem Abschnitte sehen wir auch aus planerischer und verkehrsbehördlicher Sicht gegeben“, sagt Stellmann. Lösungen zu finden, sei immer auch ein Abwägungsprozess. „Insofern stehen wir zu der Lösung.“ Aber Stellmann gibt auch zu: Der Kreis der Beteiligten hätte im vorliegenden Fall ausgeweitet werden können.

So sieht es auch der ADFC und drängt darauf, dass künftig ein neues Team „Nahmobilität“ die Koordinierung und strategische Planung von Straßenbauprojekten gewährleistet, damit Bremen „endlich eine Radfahrförderung aus einem Guss“ bekommt.

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