Grolland: Den Nachbarn über den Gartenzaun geschaut

Über 60 Familien hatten im Gebiet zwischen Oldenburger Straße und Bahnlinie Bremen-Delmenhorst Tapeziertische in ihre Grundstückszufahrten gestellt und boten darauf jede Menge Gegenstände feil, die dringend einen neuen Besitzer benötigten. Eine gewisse Neugierde, dem entfernteren Nachbarn einmal in seinem Garten näher treten zu können, gepaart mit der natürlichen Sammlerleidenschaft, rückten sich die Bewohner von Grolland I gegenseitig „auf die Pelle“.

Angezogen fühlten sich aber auch viele Auswärtige, für die die Siedlung hinter den hohen Lärmschutzwänden der B75 noch immer ein durch viel Grün versteckter Geheimtipp war. Petra Buggel, Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Grolland I war zufrieden: Ums Vereinshäuschen an der Vehrels Ecke Stedingsehre war auch Nicht-Grollandern Gelegenheit gegeben worden, ebenfalls mit einem Tapeziertisch vertreten zu sein. So gab es eine bunte Vielfalt von Secondhand-Bekleidung über Spielsachen, ausrangiertes Geschirr bis zu Büchern.

Kurze Wege für sperriges Gut

Weil die Anwohner als Flohmarktbeschicker kurze Wege fürs Verkaufsgut hatten, waren auch Möbel oder andere sperrige Teile als Verkaufsstücke an den Straßenrand gestellt worden. „Das ist genau der Reiz für Verkäufer und Käufer, dass quasi vom Hof weg gehökert werden kann“, sagt Siedlerchefin Petra Buggel.

Dieses Jahr hatten noch mehr Siedler Stände zur Trödeltour  gemeldet, als in den beiden Jahren davor. Und was nicht verkauft wurde, wandert erst einmal zurück auf Dachböden, Schuppen oder Keller, nächstes Jahr wird der besondere Flohmarkt in seine vierte Saison gehen. „Ob wir dann Rücksicht auf die Terminlage der Schulferien nehmen, wird noch besprochen“, sagt Petra Buggel.

Trödeltour in Bildern nachschreiten

Eine Bildergalerie der Grollander Trödel-Tour ist auf der Homepage des Vereins einsehbar. Dort gibt es auch ein Formular für eine Manöverkritik zur diesjährigen Veranstaltung, „wir freuen uns über möglichst viel Resonanz“, so Buggel.