350 Arbeitsplätze stehen bei der DHL-Schließung auf dem Spiel. Foto: DHL 350 Arbeitsplätze stehen bei der DHL-Schließung auf dem Spiel. Foto: DHL
350 Stellen weg

DHL Bremen schließt zum Ende des Jahres

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Die Geschäftsführung der DHL in Bremen hat heute ihren Beschäftigten mitgeteilt, dass der Standort Bremen zum Jahresende geschlossen werden soll. Dies betrifft fast 350 Arbeitsplätze in der Hansestadt.

Nach Monaten der Ungewissheit hat die Geschäftsführung der „DHL Home Delivery GmbH“ den Beschäftigten heute mitgeteilt, dass der Standort in Bremen zum 31. Dezember dieses Jahres geschlossen wird. Dies teilt die Gewerkschaft Verdi mit. Rund 350 fest angestellte Arbeitnehmer verlieren demnach ihren Arbeitsplatz.

Wie die Gewerkschaft weiter mitteilt, verhandeln Betriebsrat und Arbeitgeber derzeit im Rahmen eines „Einigungsstellenverfahrens“ über einen Sozialplan für die Beschäftigten. Die meisten Arbeitnehmer seien seit über 15 Jahren bei der DHL in Bremen angestellt. „Eine neue Arbeit zu finden, wird für sie sehr schwer sein“, kommentiert Verdi-Sekretär Thomas Warner die Situation.

DHL-Vertrag mit Amazon wurde zu Jahresbeginn gekündigt

Der Arbeitgeber bietet den Beschäftigten unter anderem Arbeitsplätze an den Standorten Greven, Braunschweig und Staufenberg an. „Wir erwarten von einem Konzern wie DHL, dass den Arbeitnehmern alle möglichen Arbeitsplätze des Konzerns – wie zum Beispiel bei der Deutschen Post in der Region Bremen/Oldenburg, angeboten werden“, so Warner weiter.

Zudem kritisiert er, dass die Möglichkeit der Verlagerung von Arbeiten anderer Standorte nach Bremen nicht versucht worden sei. Man habe lediglich auf Verhandlungen mit Amazon gesetzt.

Tchibo seit 2014 kein Kunde der DHL Bremen mehr

Der Auftrag mit dem DHL-Kunden Amazon wurde von der DHL zu Beginn des Jahres gekündigt, da es zu den bisherigen Konditionen nicht mehr möglich gewesen sei, das Geschäft kostendeckend zu betreiben.

Seit zwei Jahren war die DHL Bremen als Versender für den Online-Anbieter tätig. Davor war das Unternehmen lange Jahre als Versender für Tchibo tätig, doch der Kaffeeröster wickelt seit 2014 seinen Versand über die BLG ab.

DHL betont „konstruktive Verhandlungen“ mit Betriebsrat

Die DHL selbst gibt an, gemeinsam mit dem Betriebsrat nach Lösungen und alternativen Arbeitsplätzen für die Beschäftigten im Raum Bremen/Oldenburg in einem Interessensausgleich gesucht und beschlossen zu haben.

„Die wirtschaftlich kritische Lage im Logistik Center Bremen begann bereits 2013 mit dem Verlust des damaligen Hauptkunden Tchibo an diesem Standort. Durch neue Aufträge konnte dies nur zum Teil kompensiert werden, so dass wir uns bereits im vergangenen Jahr dazu entschieden haben, das Logistik Center nicht mehr zu den aktuellen Konditionen weiterzuführen“, sagt Sprecherin Maike Wintjen.

Deswegen wird der Logistikstandort der DHL in Bremen zum Jahresende geschlossen, einige Mitarbeiter werden noch bis Ende Februar 2017 beschäftigt, heißt es. Aus Sicht der DHL ist der Betriebsrat früh in die Verhandlungen eingebunden worden und man habe „konstruktive Verhandlungen“ geführt.

Mit Laura Bohlmann

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