Beim offenen Essen am Bahnhof engagieren sich Freiwillige rund um die Bremer Suppenengel. Foto: Schlie Beim offenen Essen am Bahnhof engagieren sich Freiwillige rund um die Bremer Suppenengel. Fotos: Schlie
Suppenengel geehrt

Am Bahnhof gibt es am Montag Essen für alle

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Butterkuchen, Eis, Kaffee, Fisch-Curry und Boef Stroganov werden am Montagnachmittag beim "Offenen Essen" kostenlos an alle Bremer verteilt. Für ihr Engagement besonders ausgezeichnet wurden die Bremer Suppenengel.

Bierbänke, Gulasch-Kanone, riesige Kaffeemaschinen und Butterkuchen-Berge – der Bahnhofsvorplatz ist am Montag ein Open-Air-Restaurant für alle Bremer. Initiiert von den Bremer Suppenengeln, Reservisten der Bundeswehr und der Initiative „Serve the City“ sollen sich Menschen aller Art treffen und gemeinsam essen.

„Wir waren im Krankenhaus, mussten schon lange im Bus stehen und dann haben wir die Sitzmöglichkeit hier entdeckt“, erzählt Ernst-August Sekendek aus Osterholz-Scharmbeck. Gemeinsam mit seiner Frau trinken sie einen Kaffee. „Das ist eine gute Sache hier, sollte es öfters geben“, sagt er, bevor ihn die Tischnachbarin gegenüber in ein Gespräch verwickelt.

Sie heißt Gabriele Plaumann und wollte einfach mal schauen, was das Ganze am Bahnhof soll. „Ich engagiere mich ehrenamtlich viel für Flüchtlinge oder das Kinderhospiz, die Suppenengel habe ich auch schon unterstützt“, erzählt die rüstige Dame.

„Könnte man öfter machen“

Die Aktion „Offenes Essen“ findet sie gut: „Es gibt so viele arme Menschen in Bremen, hier können sie mal satt werden und man kann ins Gespräch kommen“, sagt Plaumann.

Dann erzählt sie ihre Lebensgeschichte, lobt den Butterkuchen der Reservisten und stellt fest: „Bremen ist doch sozial, also von mir aus könnte man das hier auch öfter machen.“ So sieht das auch Nils Gerlach.

Der junge Mann fühlt sich besonders mit den Suppenengeln verbunden: „Ich bin selbst einmal in Not gewesen und konnte mir dort etwas zu essen holen, Lebensmittel sind sonst wirklich teuer“, sagt er.

Aus dem Bedürftigen ist dann ein ehrenamtlicher Helfer geworden. „Ich wollte etwas zurückgeben“, sagt Gerlach. Er wisse, wie schnell man in eine Notsituation geraten könne. Deswegen sagt er, sind die Suppenengel in Bremen ein wichtiger Anlaufpunkt für viele Menschen.

Bremer Suppenengel für Engagement ausgezeichnet

Das sieht auch die Stiftung „Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen“ so und zeichnete die Suppenengel um Chef Peter Valting für ihr Engagement aus. Auch Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne), die als Schirmherrin für das „Offene Essen“ fungiert, lobte das Engagement der Ehrenamtlichen Helfer.

Die Köche Carsten Papenfuß, Jan-Phillipp Iwersen und Glander von den Bundeswehrreservisten an der "Gulaschkanone". Foto: Schlie

Die Köche bei der Arbeit.

Währenddessen bereiten die Köche Carsten Papenfuß und Jan- Philipp Iwersen das Abendessen zu: „Es gibt ein Curry mit Fisch und Bœf Stroganoff mit Rindfleisch“, erzählt Papenfuß. Seit vier Jahren kocht er mit den Reservisten der Bundeswehr am Bahnhofsvorplatz.

Unterstützung bekommen die Köche von freiwilligen Helfern, die schon am Nachmittag Paprika, Zwiebeln und Möhren schneiden, schälen und würfeln. Bis 19 Uhr kann am Bahnhof gemeinsam gegessen werden, Musik von Bremer Kleinkünstlern gibt es außerdem dazu.

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