Landgericht Eulenbruch Der Angeklagte Hans Eulenbruch (r.) berät sich mit seinem Verteidiger Erich Joester. Archivfoto: Schlie
Landgericht

Harms-Prozess: Zeuge erzählt von Kabelbinder-Fund

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Beim Prozess um den Brand des Modehauses Harms am Wall ging es am Dienstag mit der Befragung von weiteren Mitarbeitern weiter. Dabei ging es um Fundstücke nach dem Brand und die Funktion der Türen des Personaleingangs.

Es ist warm und laut im kleinen Saal 249 im Bremer Landgericht. Der Prozess um die Brandstiftung bei Harms am Wall sollte eigentlich im größeren Saal 218 stattfinden, musste aber zum wiederholten Male einer anderen Verhandlung mit mehreren Angeklagten weichen.

Der Prozess gegen den damaligen Geschäftsführer Hans Eulenbruch und einen angeblichen Komplizen ist immer noch im Anfangsstadium. Die Verhandlungstage sind bis Mitte Dezember angesetzt. Derzeit werden weiter aktuelle und ehemalige Mitarbeiter des Modehauses als Zeugen gehört. Das Gericht ist auf der Suche nach Beweisen.

Hausmeister wird befragt

Am Dienstag wurde der Hausmeister des Gebäudes befragt. Der heute 55-Jährige arbeitete dort seit 2009, nebenberuflich, als „Mädchen für alles“, wie er selbst sagt. „Mal zwei Stunden, mal vier. Je nachdem, was gerade anlag.“ Hauptberuflich ist der Rangierlokführer bei Arcelormittal angestellt.

Interessant wird es, als der Hausmeister vom ersten Gang in das Gebäude nach dem Brand berichtet. Als er mit Eulenbruch auf dem Weg zu dessen Büro war, um Gegenstände, die das Feuer überstanden hatten, zu retten, entdeckten die beiden in einem Flur Kabelbinder auf dem Boden, berichtet der Zeuge. Allerdings kann er sich auf Nachfrage des Angeklagten nicht an dessen angeblichen Ausruf „Das darf doch nicht wahr sein. Jetzt liegen die hier rum“ erinnern.

Zeugin arbeitet seit 1972 bei Harms am Wall

Den Mitangeklagten Thomas M. kennt der Zeuge nur von einer persönlichen Begegnung, als er mit ihm zusammen Prospekte zum Flughafen transportieren musste.

Die zweite Zeugin arbeitete bereits seit 1972 bei Harms am Wall. Erst als Auszubildende, ab 1975 als Angestellte. Die 58-Jährige aus Achim berichtet von ihren Aufgaben beim Schließdienst, den sie Samstags öfter übernahm. Türen aufschließen, Licht anmachen, die Reinigungskräfte ins Haus lassen, den Tresor aufschließen, damit die Kassen geöffnet werden können, auf die Mitarbeiter warten.

Mitangeklagter suchte Kleidung aus

Die Vorsitzende Richterin Andrea Schneider ging außerdem auf die Funktionalität der Türen am Personaleingang ein. Laut der Zeugin gab es allerdings keinerlei Probleme.

Zu den Umbauplänen des Modehauses befragt, erzählt sie, davon gehört, aber keine Details gekannt zu haben. Und den zweiten Mitangeklagten kenne sie nur vom Sehen: „Er hat öfters bei mir in der Herrenabteilung Kleidung ausgesucht.“

Der Prozess vor dem Bremer Landgericht wird am Donnerstag, 1. September, 13 Uhr mit der Befragung von zwei weiteren Zeugen fortgesetzt.

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