Die Moderatoren Jane und Pitt durften beim Senderstart am Mittwoch als erste ans Mikro. Foto: Niemann Die Moderatoren Jane und Pitt durften beim Senderstart am Mittwoch als erste ans Mikro. Foto: Niemann
Bremen Next

Nur für U25: Das ist Bremens neuer Radiosender

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Mit Bremen Next hat Bremen seit Mittwoch einen neuen Radiosender. Die Musik: schwerpunktmäßig Hip Hop und Elektro. Die Moderatoren: gerade mal Anfang 20. Sie wollen junge Bremer erreichen - nicht nur übers Radio.

Facebook, Youtube, Instagram und Snapchat: Das sind die Kanäle, mit denen Bremen Next junge Leute zwischen 15 und 25 Jahren erreichen will. Die hatte Radio Bremen nämlich in den vergangenen Jahren völlig aus den Augen verloren. Mit dem neuen Angebot soll die junge Zielgruppe wieder eingefangen werden.

„Wenn wir von allen Rundfunkbeiträge nehmen, müssen wir auch Inhalte für alle Menschen machen“, sagte Radio-Bremen-Intendant Jan Metzger beim Start des neuen Senders. Die bisherige „junge Welle“ Bremen Vier habe das junge Publikum längst nicht mehr angesprochen. „Bremen Vier ist für Jugendliche das, was ihre Eltern hören“, so Metzger.

Bremen Next soll Hörer über Smartphones erreichen

Deshalb habe man sich bereits vor längerem entschieden, Bremen Vier mit seinen Hörern altern zu lassen. Schon jetzt seien die meisten Konsumenten Ende 30. Deshalb wird sich auch auf der Bremen Vier-Frequenz einiges ändern. Ab 29. August soll es ein neues Tagesprogramm geben. Welche Änderungen anstehen, wollten die Verantwortlichen noch nicht sagen.

Die jüngere Zielgruppe soll jetzt mit Bremen Next ein passendes Angebot erhalten. „Ziel ist es, auf die Smartphones zu kommen“, sagt Programmdirektor Jan Weyrauch. Die passende App ist deshalb bereits verfügbar. Trotzdem haben sich die Verantwortlichen dafür entschieden, dass Bremen Next auch über UKW (Frequenz: 95,6 MHz) sendet.

Crossmediales Angebot

„Jugendkultur definiert sich immer über Musik und 70 Prozent der Zielgruppe hören täglich Radio“, sagt Weyrauch. Next sendet zunächst montags bis freitags von 6 bis 10 Uhr und am Wochenende von 10 bis 14 Uhr, außerdem täglich von 14 bis 18 Uhr. Mittwochs bis samstags gibt es ab 20 Uhr Musiksendungen, die „DJ-like“ klingen sollen, wie Redaktionsleiterin Felicia Reintädt es nennt.

Außerdem produziert das Next-Team Inhalte für einen eigenen YouTube-Sender. Interviews mit Musikern, aber auch Reportagen sind schon jetzt dort zu finden. Denn: Neu ist der Name Bremen Next nicht. Bereits seit 2009 gibt es das Format als Webchannel.

Kosten: Etwas mehr als eine Million Euro pro Jahr

Als eigenständige Welle wird Bremen Next künftig etwas mehr als eine Million Euro kosten. Ein „sehr niedriger Betrag“, wie Weyrauch betont. Fest angestellt ist neben der 34-jährigen Redaktionsleiterin Reintädt lediglich ein Mitarbeiter. Der Rest des mehr als 20-köpfigen Teams arbeitet freiberuflich.

Finanziert wird das Programm nach Angaben von Radio Bremen in erster Linie aus gestiegenen Einnahmen, die sich durch die Neuordnung des Finanzausgleichs ergeben. An anderer Stelle seien keine Stellen gestrichen worden.

Moderatoren aus der Musikszene

Für den Job hinterm Mikro hat Radio Bremen auch einige Gesichter aus der Musikszene gewinnen können, darunter der Bremer Rapper Joka und DJ Mugzee, der regelmäßig in Jan Böhmermanns Sendung Neo Magazin Royale zu sehen ist, weil er Mitglied der „Showband“ Dendemann und die Freie Radikale ist.

Wer Lust hat, kann dem Team übrigens bei der Arbeit zusehen. Auf der zur Faulenstraße gelegenen Seite des Radio-Bremen-Hauses sind die Redaktionsräume in einem ehemaligen Nagelstudio untergekommen – große Schaufenster zur Straße inklusive.

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